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Huang He und Jangtsekiang

aus 978-3-14-100266-9 auf Seite 112 Abb. 1
Diercke Karte Huang He und Jangtsekiang

 
Huang He und Jangtsekiang

Jangtsekiang – längster Fluss Asiens
Der Jangtsekiang ist mehr als 6000 km lang und somit der längste Fluss Asiens. Außerdem ist er nach dem Nil und dem Amazonas der drittgrößte Fluss weltweit. Seine Quelle liegt im Hochland von Tibet. Von dort schlängelt er sich zunächst durch Schluchten, später in einem breiten Flussbett durch die chinesische Ebene, bis er schließlich in das Ostchinesische Meer mündet.
Auf seiner langen Reise führt der Jangtsekiang eine große Menge an Sedimenten mit sich. Die Situation wird durch das jahrelange Abholzen der Wälder in Ost-Tibet und durch verursachte Hangrutschungen noch verschärft. Zudem tritt der Jangtsekiang während der Regenzeit im Sommer regelmäßig über seine Ufer, was vor allem in der Ebene der Fall ist.
Die Hochwasserzeit reicht dabei von Mai bis August. Die dicht besiedelten Gebiete an den Ufern des Jangtsekiang tragen dabei große Schäden davon. Ernten werden vernichtet und Menschen ertrinken.
Der Bau des Drei-Schluchten-Staudamms sollte diese Situation entschärfen. Im Jahr 2007 wurde er fertig gestellt. Der Bau des Staudamms verhindert nun jedoch, dass sich fruchtbares Sediment an den Uferzonen ablagern kann, da es im Bereich des Damms zurückgehalten wird. Bislang führte dieser Vorgang durch die regelmäßigen Ablagerungen zu einer besseren Qualität der Böden.

Der „gelbe Strom“ als Quelle des Lebens
Der Huang He ist mit ca. 4845 km Länge der zweitgrößte Fluss Chinas und wird auch „Gelber Strom“ genannt. Diesen Namen hat er durch die Tatsache erhalten, dass er auf seiner langen Reise eine große Menge an Löss mitführt, einem gelblichen Lockersediment, das über Nebenflüsse und -bäche in den Huang He gespült wird.
Löss lagert sich an den Uferzonen in der Nordchinesischen Tiefebene ab, wovon die Landwirtschaft im Norden Chinas profitiert, da sich auf Löss besonders fruchtbare Böden bilden. Die Ablagerungen haben auch zu einer Landerweiterung im Mündungsgebiet geführt.
Durch die Ablagerung der Sedimente füllt sich das Flussbett des Huang He im Lauf der Zeit. Dadurch steigt der Wasserspiegel des Flusses allmählich über das Höhenniveau der Tiefebene. Es kommt zu einer häufigen Verlagerung des Flussbettes und teilweise katastrophalen Überschwemmungen. Eine Schattenseite des „gelben Stroms“.
Eine gesteigerte Trinkwasserentnahme für mehr als 100 Millionen Menschen, intensive Bewässerung in der Landwirtschaft und eine gestiegene industrielle Nutzung trocknen den Hunag He stetig weiter aus. Hinzu kommt, dass der Norden und Westen Chinas ohnehin trockener ist und Regenfälle seltener. So kann es passieren, dass der Fluss besonders im Mündungsbereich für ein paar Monate pro Jahr komplett austrocknet und der Grundwasserspiegel sinkt.
J. Seibel



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