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Physische Karte - nördlicher Teil

aus 978-3-14-100267-6 auf Seite 14 Abb. 1
Diercke Karte Physische Karte - nördlicher Teil

 
Physische Karte - nördlicher Teil

Die Karte zeigt den überwiegend in der Norddeutschen Tiefebene befindlichen Nordteil von Nordrhein-Westfalen. Das Tiefland gliedert sich in das Niederrheinische Tiefland und die weit nach Süden ragende Kölner Bucht einerseits und die von einigen Bergrücken durchzogene Westfälische Bucht andererseits. Zwischen den Flüssen Lippe im Norden und Ruhr im Süden erstreckt sich das dicht besiedelte Ruhrgebiet. Im Osten liegen – von Norden nach Süden – das Wiehengebirge, der Teutoburger Wald und das Eggegebirge. Diese Höhenzüge gehen nach Osten fließend in das Weserbergland über.

Niederrheinisches Tiefland
Ganz im Westen liegt das an die Niederlande grenzende Niederrheinische Tiefland. Die Region ist von einigen niedrigen Höhenzügen durchzogen und liegt durchschnittlich nur 100 Meter über dem Meeresspiegel.
Im Bereich des Niederrheinischen Tieflands hat der Rhein eine breite Flussterrassen-Landschaft geschaffen, die heute überwiegend von Dauergrünland eingenommen wird. Die Grenzen nach Süden zur Kölner Bucht sind fließend – die dort fruchtbaren Böden werden vor allem ackerbaulich genutzt. Um Straelen (Gradfeld B 4), nahe der niederländischen Grenze, wird intensiver Gartenbau (Gemüse, Obst, Blumen) betrieben.

Westfälische Bucht (Münsterland)
Rechts des Rheins geht das Niederrheinische Tiefland allmählich in die Westfälische Bucht über. Der Teutoburger Wald und das Eggegebirge bilden eine natürliche Grenze im Nordwesten und Westen. Der Haarstrang und das Ardeygebirge begrenzen die Westfälische Bucht im Süden.
Der Kernraum des nördlichen Westfalen ist das Münsterland, das landschaftlich zur Westfälischen Bucht gehört. Einzelne Höhenzüge wie die Baumberge, die Beckumer Berge und die Hohe Mark setzen Landmarken in der flachwelligen Region. Löss aus der letzten Eiszeit hat die fruchtbaren Böden der Soester Börde im Süden geschaffen (siehe auch Erläuterungen zur Grafik 63.3 „Entstehung von Lössbörden durch eiszeitliche Lössverwehung“). Westlich der Soester Börde (Gradfeld F 3) schließt sich – etwa bis Dortmund – die Hellwegbörde an, nach Osten die Geseker Börde. Im Gegensatz zu den fruchtbaren Börden zeichnet sich die Senne nördlich von Paderborn (Gradfeld C 3) durch trockene, wenig ertragreiche Sandböden aus. Lippe und Ems sind die wichtigsten Flüsse im Münsterland. Das Münsterland ist geprägt durch eine weitgehend kleinteilige Landwirtschaft. Wiesen, Weiden und von Wallhecken umgebene Ackerflächen haben eine reizvolle Parklandschaft geschaffen. Das Landschaftsbild wird ergänzt durch Moore (z. B. Weißes Venn nordwestlich von Haltern, Gradfeld D 3), kleine Wäldchen und Heideflächen.

Höhenzüge im Osten
Wie ein Wall ragen der Teutoburger Wald und das Eggegebirge östlich des flachwelligen Münsterlandes auf. Sie markieren mit dem weiter nördlich gelegenen Wiehengebirge den westlichsten Teil des nach Niedersachsen reichenden Weserberglandes. Im langgestreckten Teutoburger Wald finden sich eigentümliche Felsformationen, von denen zum Beispiel die Externsteine bei Detmold (Gradfeld C 3) zu den herausragenden Natursehenswürdigkeiten Deutschlands zählen. Im Nordwesten des Teutoburger Waldes schließt sich der Schafberg an, im Südosten der Kamm des Eggegebirges. Noch weiter im Osten folgen bis zur Landesgrenze – von Norden nach Süden – das vor allem landwirtschaftlich genutzte Lipper Bergland, das hügelige Oberwälder Land und die fruchtbare Warburger Börde (vgl. Karte 13.2 „Physische Übersicht“, Gradfelder E 1/2).
E. Astor, S. Lemke



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