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Vom Globus zur Karte

aus 978-3-14-100267-6 auf Seite 171 Abb. M12
Diercke Karte Vom Globus zur Karte

 
Vom Globus zur Karte

Erstellung einer Atlaskarte
Auf einem Globus können Flächen, Formen und Winkel der Erde genau wiedergegeben werden. Da die Erde kugelförmig ist, muss die Oberfläche der Erde zur Abbildung auf einer ebenen Karte jedoch an diese angepasst werden. Dazu wird die gekrümmte Erdoberfläche wie die Schale einer Orange aufgeklappt und geebnet. Die Verebnung der kugelförmigen Erdoberfläche bewirkt eine Verzerrung der Abbildung der Erde. So entstehen Karten die flächentreu oder winkeltreu sind. Die Karten, die meistens im Schulunterricht verwendet werden, sind flächentreu. Für die Schifffahrt werden winkeltreue Navigationskarten eingesetzt. Flächentreue Karten bilden die Flächen der Länder und Kontinente relativ genau ab, die Längen und Winkel einzelner Linien können aber verfälscht sein. Je kleiner der Maßstab einer Karte ist, desto größer ist die Verzerrung der Linien und auch der Entfernungen zwischen zwei Punkten. Bei einer Karte mit sehr großem Maßstab wird nur ein sehr kleiner Ausschnitt der Erdoberfläche gezeigt. Da bei kleinen Kartenausschnitten die Erdkrümmung kaum eine Rolle spielt, ist auch die Verzerrung der Entfernungen nur sehr klein. Nach dem Aufklappen der kugelförmigen Erdoberfläche, entsteht durch Stauchung und Dehnung der geebneten Erdoberfläche zunächst eine sternförmige Karte, die Planisphäre. Um nach dem Umbau der Planisphäre zu einer Atlaskarte die Formen der Kontinente und Länder möglichst realistisch abzubilden, wird ein Kompromiss zwischen Flächen- und Winkeltreue eingegangen. Diese vermittelnde Abbildung stellt in Karten mit elliptischer Form die gesamte Erdoberfläche dar. Bei der Umwandlung des Globus zu einer Atlaskarte wird das Gradnetz der Erde beibehalten und auf die Karte übertragen.

Das Gradnetz auf einer Atlaskarte
Das Grandnetz der Erde ist ein gedachtes Liniennetz, welches die Erde umspannt. Durch die Ellipsenform der Atlaskarte, biegen sich die Längengrade zu einer elliptischen Form und treffen an den Polen zusammen. Die Breitengrade verlaufen parallel zum Äquator. In Richtung der Pole nimmt der Umfang der Breitenkreise ab. Der Äquator ist der längste Breitenkreis. Der Abstand zwischen den Breitenkreisen bleibt jedoch immer gleich.
Das Gradnetz der Erde wird in Grad, Minuten und Sekunden aufgeteilt. 60 Minuten oder 3600 Sekunden entsprechen einem Grad. Mit dieser feinen Aufteilung des Gradnetzes, kann die Lage eines Ortes auf der Erdoberfläche sehr genau bestimmt werden. Der Ort Luanda an der westafrikanischen Küste liegt zum Beispiel auf acht Grad, 50 Minuten südlicher Breite und 13 Grad, 15 Minuten östlicher Länge.
M. Schneider



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