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Jahreszeitenklima und Tageszeitenklima

aus 978-3-14-100267-6 auf Seite 177 Abb. 3
Diercke Karte Jahreszeitenklima und Tageszeitenklima

 
Jahreszeitenklima und Tageszeitenklima

Klimakarten stellen die räumliche Verbreitung der klimatischen Verhältnisse auf der Erde systematisch dar. Sie bieten daher einen guten Überblick über die wichtigsten Ausprägungen des Klimas einer Region. Um Klimakarten besser zu verstehen, sind sie inhaltlich auf die wichtigsten Merkmale beschränkt und berücksichtigen nur einige wenige Einflussgrößen des Klimas. Dadurch lassen sich bestimmte Klimate vereinfacht darstellen und in Klassen einteilen – obwohl sich die klimatischen Verhältnisse auf der Erde laufend verändern. Klimaklassifikationen stellen aus diesem Grund eine wichtige Grundlage zur Untersuchung geographischer Räume dar (vgl. S. 188, M13 „Informationen zu einem Raum sammeln“).

Kontinentalität und Jahreszeitenklima
Als weitere Gliederung des Klassifikationsansatzes nach Siegmund/Frankenberg (siehe Erläuterungen zur Karte 176.4 „Klimate der Erde nach A. Siegmund und P. Frankenberg“) kommt die thermische Kontinentalität zur Anwendung. Die thermische Kontinentalität beschreibt die Veränderungen der Temperatur zwischen Küstenräumen und Räumen im Landesinneren. Während Küstenräume im Einflussbereich der Meere liegen (maritim geprägt), wird das Klima im Landesinneren – mit zunehmender Entfernung vom Meer – immer weniger vom ausgleichend wirkenden Meer beeinflusst (kontinental oder hochkontinental geprägt).
Das Maß der thermischen Kontinentalität beruht auf dem Unterschied der höchsten und niedrigsten monatlichen Durchschnittstemperaturen im Jahresverlauf. So lassen sich außerhalb der Tropen, also in Regionen, in denen Jahreszeitenklima herrscht, drei Kontinentalitäts- bzw. Maritimitatsgrade unterscheiden:

maritimes Klima: Temperaturunterschied im Jahr beträgt höchstens 20 °C
kontinentales Klima: Temperaturunterschied im Jahr beträgt zwischen 20 °C und 40 °C
hochkontinentales Klima: Temperaturunterschied im Jahr beträgt über 40 °C

Tageszeitenklima
Innerhalb der Tropen sind die jährlichen Temperaturschwankungen zu gering, als dass sich mithilfe der Jahresamplitude der Temperatur, also der Schwankung der Temperatur im Jahresverlauf, eine sinnvolle Untergliederung erreichen ließe. In Tagesklimaten sind die Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht deutlich größer als die Schwankungen der Tagestemperatur im Jahresverlauf. Unter diesem Tageszeitenklima werden vielmehr die Warmtropen von den Kalttropen unterschieden. Diese werden von der 24 °C-Isotherme der Jahresdurchschnittstemperatur getrennt. (Eine Isotherme ist eine Linie gleicher Temperatur.) Das heißt, dass jenseits der 24 °C-Isotherme der Jahresdurchschnittstemperatur die durchschnittliche Jahrestemperatur auch unter 24 °C liegen kann. Unterhalb der Schwelle der 24 °C-Isotherme treten auch in den Tropen Fröste auf. In den Warmtropen treten dagegen nie Fröste auf. In der Klimakarte nach Siegmund/Frankenberg (siehe Karte 176.4) entspricht die Verbreitung der Kalttropen der Verbreitung der grafisch hervorgehobenen Höhenklimate innerhalb der tropischen Zone, da über 1600 Metern auch in den Tropen Frost auftreten kann.
A. Siegmund, S. Lemke, M. Schneider



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