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Erde bei Nacht

aus 978-3-14-100267-6 auf Seite 180 Abb. 1
Diercke Karte Erde bei Nacht

 
Erde bei Nacht

Beleuchtung als Lichtquelle
Die Karte ermöglicht eine ungewohnte Sicht auf die Erde. Bereits auf den ersten Blick erkennt man den Gegensatz zwischen hell erleuchteten und dunklen Flächen. Dieser Gegensatz ergibt sich in erster Linie aus der unterschiedlichen Bevölkerungsdichte in den einzelnen Regionen und dem Energieverbrauch ihrer Bewohner. Am hellsten strahlen die Verdichtungsräume in den USA, Westeuropa und Japan, aber auch die Stadtregionen und Verdichtungsräume in anderen Teilen der Erde (Russland, China, Südafrika). Bevorzugte Siedlungsräume wie die Küsten oder die Gebiete entlang des Nils in Nordafrika heben sich nachts ebenso deutlich von ihrem Umland ab, genauso einige Inseln als Lichtflecke.

Erdöl- und Erdgasfackeln als Lichtquelle
Auf den zweiten Blick sind aber auch Ansammlungen von Leuchtpunkten zu finden, die nicht mit der Beleuchtung erklärt werden können: in Westsibirien, der nördlichen Sahara, auf der Arabischen Halbinsel, im Nigerdelta und in der Nordsee. Hier entstehen die Lichter durch das Abfackeln bei der Erdöl- und Erdgasförderung. In der Karte sind sie als gelbe Lichtpunkte ausgewiesen.

Wald- und Buschbrände als Lichtquelle
In Nordaustralien, in der Sahelzone und im südlichen Afrika sowie am Südrand Amazoniens gelten auch Wald- und Buschbrände als Lichtquelle, sie sind in der Karte rot gekennzeichnet. Häufige Ursache für diese Brände sind Brandrodungen.

Ursachen für Lichtquellen in den Tropen
In den Tropen fallen zwei schwieriger zu erklärende Lichtflecken auf. In Westafrika ist ein relativ dichtes Lichtband im Hinterland der Küste mit Schwerpunkten in Burkina Faso und dem Norden Nigerias zu entdecken. Es handelt sich hierbei um bevorzugte Siedlungsgebiete im Bereich der Trockensavanne, die nach dem Küstensaum die höchsten Bevölkerungsdichten aufweisen. In Südamerika, wo ebenfalls die Küste den Siedlungsschwerpunkt bildet, säumt ein Lichterband den Südrand Amazoniens. In diesem Gebiet, das geringe Bevölkerungsdichten aufzeigt, dürften die intensive Kolonisierung (Besiedlung) und die hohe Zuwanderung der Hintergrund sein.

Farbschattierungen der Ozeane
Durch geringfügige Veränderungen der Farbschattierungen heben sich darüber hinaus die Bereiche der Ozeane mit hohen Oberflächentemperaturen ab. Im Bereich des Pazifischen Ozeans ist sogar ein Streifen mit kälterem Wasser entlang des Äquators zu erkennen.
M. Felsch, K. Lückemeier, V. Hochschild, U. M. Buchheim



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