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Alphabetismus und Ernährung

aus 978-3-14-100267-6 auf Seite 185 Abb. 4
Diercke Karte Alphabetismus und Ernährung

 
Alphabetismus und Ernährung

Zu den Begriffen „Analphabetismus“ und „Alphabetismus“
Als Analphabeten werden im Sinne der UNESCO Menschen bezeichnet, die unfähig sind, in einer selbst gewählten Sprache einen einfachen Text über ihre alltägliche Umgebung zu lesen und zu schreiben. Wer diesen Text nur lesen, selbst aber nicht schreiben kann, wird als Semi-Analphabet bezeichnet. Von Alphabetismus wird hingegen gesprochen, wenn Personen sowohl des Lesens als auch des Schreibens kundig sind. Da dies weltweit bei immer mehr Menschen der Fall ist, steigen die Alphabetisierungsraten.

Zusammenhang zwischen Alphabetismus und Unterernährung
Die Alphabetisierung ist ein wesentliches Element der Entwicklungsarbeit und infolgedessen ein Schritt zu besseren Lebensbedingungen und mehr Wohlstand in einem Land. Sie wird als ein Schlüssel zur Lösung weiterer Probleme verstanden und ermöglicht heute oft erst die aktive Teilnahme am sozialen, wirtschaftlichen und politischen Leben: Beispielsweise bei Aufklärungsprogrammen zu HIV/AIDS, im ländlichen Bereich bei Schulungsprogrammen zur Weiterentwicklung von Anbaumethoden oder bei der eigenen Vermarktung von selbst produzierten Gütern. Je besser sich die Menschen also infolge ihrer Lese- und Rechtschreibfähigkeiten zum Beispiel in Fragen der Landwirtschaft bilden und weiterbilden können, umso ertragreicher können ihre Ernten sein. In der Folge könnte so auch die Zahl der unterernährten Menschen sinken. Entsprechend zeigt die Karte, dass hohe Alphabetisierungsraten mit niedrigen Unterernährtenquoten und umgekehrt niedrige Alphabetisierungsraten mit hohen Unterernährtenquoten zusammenhängen.

Alphabetismusraten und Unterernährtenquoten im weltweiten Vergleich
Hohe Alphabetisierungsraten und niedrige bzw. kaum messbare Unterernährtenquoten findet man in den hoch entwickelten Staaten Nordamerikas und Europas sowie in Australien und Neuseeland, zudem vereinzelt auch in Asien (Japan, Südkorea, Kasachstan) und Südamerika (Chile, Argentinien und Uruguay). Niedrige Alphabetisierungsraten und hohe Unterernährtenquoten findet man hingegen vor allem in Afrika, teilweise aber auch in Asien (z. B. im Jemen, in Indien und in Afghanistan).
In Mittel- und Südamerika sowie in Asien fällt darüber hinaus eine Gruppe von Ländern auf, die zwar eine hohe Alphabetisierungsrate haben, gleichzeitig aber auch einen erkennbaren Anteil an Unterernährten aufweisen. In Asien betrifft das zum Beispiel China, Thailand oder auch Indonesien, in Mittel- und Südamerika beispielsweise Panama, Venezuela und Bolivien.
M. Felsch, E. Astor, U. M. Buchheim



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