Die Wirklichkeit auf einer Karte darzustellen, bringt viele Schwierigkeiten mit sich. Besonders das Relief mit seinen Bergen, Höhenzügen, Tälern und Ebenen lässt sich nur schwer auf einer zweidimensionalen Karte wiedergeben. Erst im 19. Jahrhundert hat sich die Methode der Höhenlinien durchgesetzt. Diese Linien verbinden Punkte gleicher Höhe über dem Meeresspiegel miteinander (z. B. 100 m, 200 m, 500 m, 1000 m und 1500 m). Optisch wird das Lesen der Karte vereinfacht, indem die Zwischenräume der Höhenlinien in einer bestimmten Farbe dargestellt werden (Höhenschichten). Die Höhenschicht bis 100 m wird zum Beispiel in Grün gefärbt, die Bereiche bis zur 200-Meter-Höhenlinie in Hellbraun, bis hin zu einem Dunkelbraun für Höhen über 1500m. Somit geben die Höhenschichtfarben ein klares und übersichtliches, aber auch relativ grobes Bild des Geländes wieder.

Ein Höhenprofil zeichnen (32.1)
Auf einem Höhenprofil können die Höhenverhältnisse entlang einer zuvor gewählten Strecke wiedergeben werden. Diese Strecke wird als Profillinie bezeichnet. Soll es sich um eine Profilskizze von Deutschland im Nord-Süd-Verlauf handeln (32.3), dann muss darauf geachtet werden, dass möglichst alle Bereiche des Landes von der Profillinie abgedeckt werden. So reicht die in 32.3 dargestellte Profillinie etwa von der nördlichen Grenze Deutschlands (Punkt A in der Ostsee) bis über den südlichsten Punkt Deutschlands hinaus (Punkt B im österreichischen Alpengebiet). Entlang dieser Strecke werden auf einem daran angelegten Papierstreifen alle Punkte, an denen eine Höhenlinie die Profillinie schneidet, markiert und mit den entsprechenden Höhenangaben versehen. Die Höhenlinien trennen wie oben beschrieben zwei verschiedenfarbige Höhenschichten voneinander ab. Auf einem weiteren Papier (am besten eignet sich Millimeterpapier) wird zunächst die Profillinie waagerecht eingezeichnet und mit Angaben über die Himmelsrichtungen versehen. Um das Profil möglichst genau zeichnen zu können, sollte diese Achse in kleinere Abschnitte unterteilt werden, die der Einteilung auf der Maßstabsleiste entsprechen (z. B. immer 50 km). Die Höhenachse wird senkrecht dazu eingezeichnet. Hier sollte ein größerer Maßstab gewählt werden, der das Relief überhöht wiedergibt und somit die Darstellung besser lesbar werden lässt. In dieses Achsenkreuz werden nun die auf dem Papierstreifen herausgeschriebenen Höhen eingetragen. Diese Punkte werden dann miteinander verbunden und es entsteht eine gute Übersicht von dem Profil Deutschlands im Nord-Süd-Verlauf. Es bietet sich an, die Höhenschichten im Profil mit den Farben auszumalen, die sie auf der Karte haben.

Ein Höhenprofil beschreiben (32.2)
Wenn die Landhöhen gegenüber der Profillinie überhöht dargestellt werden, ist das Relief der Erdoberfläche besser zu erkennen. Berge werden dadurch allerdings verfremdet und sehen aus wie Nadeln. Dies wird besonders deutlich an der Darstellung der Zugspitze in der Beispiel-Profilskizze (32.3).
Bei der Betrachtung des Nord-Süd-Profils von Deutschland (32.3) fällt auf, dass der Norden des Landes von der Ostsee über die Lüneburger Heide und Braunschweig bis zum Harz relativ eben ist und kaum höher als 100 m über dem Meeresspiegel liegt. Diese Großlandschaft nennt man das „Norddeutsche Tiefland“. Nach Süden anschließend folgen die deutschen „Mittelgebirge“ zu denen der Harz zählt. Die größte Erhöhung des Harzes ist der Brocken mit 1142 m. Auch der Thüringer Wald mit dem 982 m hohen Großen Beerberg gehört zu dieser Großlandschaft. In südlicher Richtung schließen sich das „Alpenvorland“ mit einer Höhe von 200 bis 500 m und die „Alpen“ an. Der höchste Berg Deutschlands, die Zugspitze, mit einer Höhe von 2962 m liegt in den Alpen.
A. Laubitz-Bertram