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Nationalparks an der Nordseeküste

aus 978-3-14-100267-6 auf Seite 49 Abb. 3
Diercke Karte Nationalparks an der Nordseeküste

 
Nationalparks an der Nordseeküste

Die Bezeichnung „Nationalpark“ besagt, dass dieses Gebiet unter das Naturschutzrecht des Bundes fällt und strengen Schutzrichtlinien unterliegt. Durch den Schutz soll der grundsätzliche Charakter dieser Naturlandschaft erhalten bleiben. Die einmalige Naturlandschaft entlang der Nordseeküste wurde von der UNESCO zum „Weltnaturerbe“ ernannt.
Zu den Nationalparks entlang der Nordseeküste gehören das Niedersächsische Wattenmeer, das Hamburgische Wattenmeer und das Schleswig-Holsteinische Wattenmeer. Das Holsteinische Wattenmeer spannt sich von den Nordfriesischen Inseln hinunter bis zur Mündung der Elbe. Das Niedersächsische Wattenmeer gliedert sich in mehrere Abschnitte zwischen Cuxhaven im Osten und der Insel Borkum im Westen. Dazwischen liegt bei Wilhelmshaven der Jadebusen mit seinen zahlreichen Muschelbänken. Das Hamburgische Wattenmeer ist das kleinste der drei Wattenmeergebiete. Es hat eine Größe von rund 13 740 Hektar und liegt vor der Küste von Cuxhaven an der Elbmündung.

Ökosystem Wattenmeer
Das Wattenmeer ist dem Einfluss der Gezeiten ausgesetzt und unterliegt dem täglichen Wechsel von Ebbe und Flut. Es bildet den Lebensraum vieler Tiere. Muscheln, Schnecken, Würmer und Krebse sind nur einige von ihnen. Auch zahlreiche Vögel haben dort ihre Rastplätze oder nutzen den geschützten Raum, um ungestört zu nisten. Weiterhin dient das Watt auch als unerlässlicher Laichgrund für Fische und auf den Sandbänken tummeln sich Seehunde.
Die große Zahl unterschiedlicher Tier- und Pflanzenarten macht es bereits deutlich: das Wattenmeer ist ein einzigartiges Ökosystem. Viele Lebewesen können ausschließlich dort existieren und haben sich den jeweiligen Bedingungen angepasst.

Gliederung des Wattenmeeres
Im Wattenmeer gibt es drei Bereiche. Ein Bereich ist ständig unter Wasser. Der nächste Bereich wird regelmäßig überflutet und liegt regelmäßig trocken: das Watt. Der dritte Bereich liegt etwas oberhalb des Flutsaumes und wird nur selten überflutet. Dieser Abschnitt kann von Menschen nicht bewirtschaftet werden. Es entstehen so genannte Salzwiesen. Diese Salzwiesen liegen zwischen Watt und Marsch. Sie bilden somit die „Brücke“ zwischen dem Meer und dem Land und sind ein besondere Lebensraum für Tiere und Pflanzen. Salzwiesen entstehen durch die Ablagerung von Schwebteilchen. Sobald diese eine bestimmte Mächtigkeit erreicht haben, siedeln sich dort Pflanzen an, so genannte Pionierpflanzen.

Gefährdung und Schutz
Aufgrund seiner vielen empfindlichen Ökosysteme ist das „Weltnaturerbe“ Wattenmeer ständig gefährdet. Die größte Bedrohung dieser Naturlandschaft ist der Mensch. Weltweit gibt es daher zahlreiche internationale Kooperationen zum Schutz der Wattenmeere. Bereits 1978 gründeten die Niederlande, Deutschland und Dänemark zum Schutz des Wattenmeers das „Common Wadden Sea Secretariat (CWSS)“, das Wattenmeersekretariat.
J. Seibel



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