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Deutschland – Tourismus

aus 978-3-14-100267-6 auf Seite 50 Abb. 1
Diercke Karte Deutschland – Tourismus

 
Deutschland – Tourismus

Die beliebtesten Tourismusregionen
Den ersten Rang der Haupt-Tourismusziele in Deutschland teilen sich die Alpenregion und die Ostseeküste. Während im Alpenraum die Schwerpunkte vor allem in Oberbayern und im Allgäu liegen, sind die größeren und bedeutsamen Tourismusmusgebiete an der Ostseeküste hauptsächlich die Holsteinische Schweiz sowie Darß, Rügen und Usedom. Gefolgt werden diese touristischen Hochburgen von der Nordseeküste und dem Schwarzwald.

„Prädikatisierung“ der Tourismusorte
Eine große Bedeutung besitzt in Deutschland die „Prädikatisierung“ der Tourismusorte, das heißt die Anerkennung etwa als Kurort und Heilbad. Heilbäder sind in ihrer Lage zumeist an natürliche Heilmittel gebunden, etwa an mineralreiche, warme Wässer oder Moore.
Seebäder müssen unmittelbar, also in fußläufiger Entfernung, zur See liegen und über ausreichende Bade- und Kureinrichtungen verfügen. Seeheilbäder bieten ihren Gästen darüber hinaus medizinische Betreuung an. Da in Deutschland die Wassertemperaturen nur in den Sommermonaten über 16 °C liegen, werden Seebäder in der Regel nur in den Sommermonaten besucht.
Die Kurorte und Luftkurorte sind meist in den Mittelgebirgen – vor allem im Schwarzwald – und in den Alpen zu finden und weisen sehr gute klimatische Bedingungen auf.
Erholungsorte belegen in der Rangordnung der Tourismusorte die unterste Position. Neben einem günstigen Klima und einer schönen (der Erholung dienenden) Lage müssen bestimmte einfache Erholungseinrichtungen vorhanden sein, zum Beispiel Schwimmbäder.
Zu den neuen Trends in den Feriengebieten gehören Wellness-, Sport- und Erlebnisaufenthalte. Eine weitere Entwicklung ist die zunehmende Ablösung des klassischen Hotelzimmers zugunsten der Ferienwohnung mit eigener Kochgelegenheit.

Städtetourismus und "Event"-Tourismus
Die meisten Großstädte haben ebenfalls einen nennenswerten Tourismus aufzuweisen. Gegenüber den ländlichen Räumen, in denen die Aufenthaltsdauer in der Regel knapp eine Woche beträgt, sind es in den Großstädten jedoch im Schnitt weniger als zwei Tage. Die Millionenstädte Berlin, München und Hamburg sind die wichtigsten Tourismusstädte. Zu den Übernachtungsgästen kommen hier besonders viele Tagesgäste. Spitzenwerte werden während Messen und Ausstellungen erreicht. Aber auch Altstädte und Museen werden gerne von Touristen besucht.
Zunehmende Bedeutung gewinnt der Erlebnistourismus zu kulturellen oder musikalischen Veranstaltungen. Eine Spitzenstellung nimmt dabei das Münchener Oktoberfest ein. Einkaufsmöglichkeiten, insbesondere in so genannten „Malls“ bzw. innerstädtischen Einkaufszentren, locken ebenfalls viele Besucher an. Touristische Kunstwelten – etwa exotische Badeparadiese oder Vergnügungsparks – werden meistens in der weiteren Umgebung von Großstädten gebaut, da außerhalb der Städte genügend Platz für Parkplätze und große Gebäude vorhanden ist.

UNESCO-Welterbestätten
Auch die UNESCO-Welterbestätten sind Anziehungspunkte für den Tourismus. Die Karte zeigt alle 33 deutschen Denkmäler, die in der Liste des UNESCO-Welterbes verzeichnet sind, sowie 13 nominierte Stätten. Mit der Ernennung von Welterbestätten soll ein Beitrag zum Schutz und Erhalt außergewöhnlicher Kultur- und Naturdenkmäler geleistet werden. Um als UNESCO-Welterbe anerkannt zu werden, müssen streng festgelegte Kriterien erfüllt werden.
J. Newig, M. Schneider, S. Lemke



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