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Europa – physischer Überblick

aus 978-3-14-100267-6 auf Seite 56 Abb. 2
Diercke Karte Europa – physischer Überblick

 
Europa – physischer Überblick

In der abwechslungsreichen Landschaft Europas findet man große Binnenmeere, lange Küsten und unterschiedlich alte Gebirge. Die Gebirge sind – in Abhängigkeit vom Alter – im Laufe der Erdgeschichte bereits mehr oder weniger stark abgetragen oder durch Bruchtektonik zu Mittelgebirgen aufgeschoben worden. Als Bruchtektonik werden Bewegungen in der Erdkruste bezeichnet, die die Kruste in Schollen zerbrechen. Die sehr alten geologischen Schilde, wie zum Beispiel in den Baltischen Staaten, sind heute zu weiten Landschaften eingeebnet.

Nordeuropa
In Skandinavien entstanden einerseits die Gebirge der Skanden im Westen, andererseits weitgehend ebene Landschaften im Osten und Süden. Die Skanden zählen zum Teil zu den Hochgebirgen und tragen Gletscher. Zwischen den Skanden und der Ostsee liegt eine Ebene, die durch den parallelen Verlauf der Flüsse besonders in Nordschweden auffällt.
Die ganz im Norden Europas gelegene Insel Island liegt direkt über dem Mittelatlantischen Rücken, was eine aktive Tektonik (Bewegungen in der Erdkruste) und Vulkanismus bewirkt.

West- und Südwesteuropa
Die ebenen und hügeligen Tiefländer, Becken und Tafelländer Westeuropas werden durch den Atlantik und die Gebirge (Pyrenäen, Alpen, Vogesen) begrenzt. Nur das Zentralmassiv in Frankreich und die Cevennen sind Gebirge, die größere Höhen erreichen.
Großbritannien wird durch den Gegensatz zwischen dem flachwelligen Südostengland (Stufenlandschaften) und den Mittelgebirgen im Schottischen Hochland gekennzeichnet.
Der südwestliche Raum Europas wird durch das Nebeneinander von Hochgebirgslandschaften und dem Mittelmeer einschließlich seiner Inseln bestimmt.

Mitteleuropa
Die prägenden Landschaften Mitteleuropas sind die deutschen Mittelgebirge und das Norddeutsche Tiefland. Das Deckgebirge der weit angehobenen Bruchschollen des Mittelgebirges ist im Vergleich zur tiefer liegenden Scholle bereits stark abgetragen. An vielen Stellen kommt das Grundgebirge zum Vorschein.
Das Norddeutsche Tiefland ist eiszeitlich geprägt. Die flachwellige Moränenlandschaft im Osten zeichnet sich durch viele Seen und große Schmelzwasserabflussrinnen der Gletscher aus. Heute folgen große Flüsse wie die Elbe diesen Rinnen auf ihrem Weg zum Meer. Weitere wichtige Flüsse Mitteleuropas sind die Donau und der Rhein.
Die Alpen markieren die Grenze zwischen Mittel- und Südeuropa. Dieses Hochgebirge ist ein recht junges Faltengebirge, das im Süden durch die Poebene begrenzt wird. Im Norden laufen sie in einem breiten Vorland aus, dessen Grenze etwa durch Donau und Aare markiert wird.

Ost- und Südosteuropa
Weite Tiefebenen, Tafel- und Hügelländer bestimmen die Landschaft Osteuropas. Im Süden Osteuropas liegt das Schwarze Meer (ein Binnenmeer), im Norden die Ostsee. Im Osten markieren das Uralgebirge und das Kaspische Meer die physische Grenze zu Asien.
In Südosteuropa findet man dagegen hohe Gebirgsketten wie die Karpaten oder den Kaukasus. Von den Gebirgsketten leiten schmale Küsten zu Teilen des Mittelmeers wie der Ägäis über. Hier finden sich zahlreiche Inseln, wie Zypern und Kreta. Der Mittelmeerraum ist aufgrund der tektonischen Aktivität stark erdbebengefährdet (siehe auch Erläuterungen zur Karte 87.5 „Istanbul – erdbebengefährdete Megastadt“). Ausdruck tektonischer Aktivität sind auch zahlreiche Vulkane, beispielsweise der aktive Vulkan Ätna auf Sizilien.
M. Felsch, M. Schneider, S. Lemke



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