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Temperaturen im Juli

aus 978-3-14-100267-6 auf Seite 60 Abb. 2
Diercke Karte Temperaturen im Juli

 
Temperaturen im Juli

Einfluss der Sonnenstrahlung
Während sich im Winter in Europa vor allem der Einfluss des Atlantiks auf das Klima bemerkbar macht (siehe auch Erläuterungen zur Karte 60.1 „Temperaturen im Januar“), spielt im Sommer auch die Sonnenstrahlung eine sehr wichtige Rolle. Neben dem maritimen Einfluss (Einfluss vom Meer) auf das Klima, führt die von Süd nach Nord abnehmende Strahlungsenergie der Sonne zu einer zonalen Temperaturausprägung. Durch die Strahlungsenergie wird auf der Erde Wärme erzeugt, im Süden mehr als im Norden. Die Temperaturzonen verlaufen fast parallel zu den Breitenkreisen. Dies wird vor allem im Sommer (Juli) sehr deutlich: Betrachtet man die Temperaturkurve in den Klimadiagrammen, beispielsweise von Varna (Bulgarien) und Haparanda (Schweden), zeigt sich ein deutlicher Unterschied. In Haparanda steigt die Temperatur auch im Sommer kaum über 15 °C. In Varna werden dagegen fast 25 °C erreicht.

Einfluss des Meers
Die vergleichsweise kühlen Wassermassen des Atlantiks wirken sich (ähnlich wie im Winter) mildernd auf die Temperaturen an den Küsten aus. Im Juli sind die Temperaturzonen über West- und Nordwesteuropa daher nach Süden verschoben. Während beispielsweise in Osteuropa noch viel weiter nördlich im Juli Temperaturen von über 20 °C erreicht werden, wird dieser Wert an der Atlantikküste bereits an der deutlich südlicher gelegenen französischen Atlantikküste unterschritten. Die vorherrschenden Westwinde transportieren hier vom Ozean relativ kühle Luftmassen heran. Die Sommer in Osteuropa können also heißer sein als im maritimen Südwesteuropa.

Klimazonen
Europa hat, von Süden nach Norden, Anteil an drei Klimazonen: den Subtropen, den Mittelbreiten und der Subpolaren Zone (siehe auch Erläuterungen zur Karte 61.4 „Europa – Klimazonen nach A. Siegmund und D. Volz“). Die höchsten Temperaturen werden infolge der stärkeren Sonneneinstrahlung in den Subtropen erzielt. Viele der heißesten Orte sind vollarid, das heißt, dass das ganze Jahr über weniger Niederschlag fällt, als durch die Sonneneinstrahlung verdunstet. Diese Regionen sind sehr trocken und oft durch Wüsten oder Steppen gekennzeichnet. Die Durchschnittstemperaturen im Juli überschreiten im Innern Nordafrikas und Asiens vielerorts 30 °C. Die tiefsten Temperaturen werden in Europa im Juli mit 5 bis 10 °C Monatsmittel im Norden Skandinaviens und auf Island erreicht. Darüber hinaus sind sowohl im Winter als auch im Sommer die Höhenlagen der Gebirge deutlich kühler. Diese Regionen treten als so genannte kühle Klimainseln hervor.
P. Frankenberg, A. Siegmund, D. Volz, M. Schneider



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