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Berge auf der Karte

aus 978-3-14-100267-6 auf Seite 7 Abb. 1
Diercke Karte Berge auf der Karte

 
Berge auf der Karte

M3: Vom Bild zur physischen Karte

Darstellung der Landhöhen
Das Schrägluftbild (7.2) zeigt einen Ausschnitt des Siebengebirges mit dem Drachenfels und der Burgruine in der rechten oberen Bildmitte, westlich davon befindet sich Schloss Drachenburg und im Hintergrund der Petersberg. Die verschiedenen Geländehöhen sind gut zu erkennen. Um die Höhenunterschiede des Reliefs auch in einer physischen Karte sichtbar zu machen, werden Berge, Senken und Täler mithilfe von Höhenlinien, farbigen Höhenschichten, einzelnen Höhenangaben und einer Schummerung dargestellt.
Ein Berg wird zunächst als dreidimensionales Blockbild dargestellt, auf dem Höhenlinien und Höhenschichten eingezeichnet werden (vgl. 7.1 oben). Höhenlinien sind gedachte Linien, die Punkte in gleicher Höhenlage miteinander verbinden. Zwischen den Höhenlinien werden die einzelnen Höhenschichten in unterschiedlichen Farben eingefärbt.
Anschließend erhält der Berg die Schummerung (vgl. 7.1 zweite Abbildung). Als Schummerung (oder Schattendarstellung) bezeichnet man die Erzeugung von Schattierungen an Erhebungen, z. B. Berghängen, damit diese räumlicher (plastischer) wirken.
Werden diese beiden Blockbilder des Berges miteinander kombiniert, erhält der Kartograph eine dreidimensionale Darstellung des Berges mit Höhenlinien, Höhenschichten und Schummerung (vgl. 7.1 dritte Abbildung). Die höchsten Punkte einer Region werden zudem durch genaue Höhenangaben markiert. Bei Gewässern werden dagegen die tiefsten Punkte durch Tiefenangaben kenntlich gemacht. Das Blockbild 7.3 ist eine kombinierte Darstellung, in der auf dem reinen Blockbild zusätzlich Landschaftselemente wie der Rhein sowie markante Gebäude und Felsen bzw. Steinbrüche eingezeichnet sind. Die Geländehöhen lassen sich in der späteren Karte durch die farbigen Höhenschichten eindeutig zuordnen.
Für die Darstellung des Berges in der Karte wird die Blockbild-Darstellung schließlich verebnet (vgl. 7.1 unten). Durch die Verwendung von Höhenlinien und Höhenschichten sind die Höhe und Steilheit des Berges weiterhin erkennbar. Folgen viele schmale Höhenschichten aufeinander, ist der Berg (oder auch eine Küste) sehr steil. Sind die einzelnen Höhenschichten jedoch sehr breit, steigt die Höhe nur sanft an, das Relief ist eher flach.

Die physische Karte
Durch die eingezeichneten Höhenlinien, Höhenschichten, die Schummerung und einzelne Höhenangaben sind die Höhenunterschiede der Landschaft sehr plastisch und sind dadurch gut erkennbar. Die Landhöhen werden meistens in der Legende der Karte durch das Blockbild erläutert. Hierbei werden geringe Höhen zwischen 0 und 200 Metern in Grüntönen dargestellt. Ab einer Höhe von 200 Metern erscheinen Landschaften und Berge in Brauntönen von Ocker bis Dunkelbraun. Je höher eine Landschaft oder ein Berg liegen, desto dunkler ist der Braunton in der Karte. Unterhalb des Meeresspiegels werden die Wassertiefen in abgestuften Blautönen deutlich gemacht. Je tiefer ein Gewässer (z. B. ein Meer) ist, desto dunkler ist der Blauton, mit dem das Gewässer in der Karte dargestellt wird.
Um eine vollständige physische Karte von einer Region zu erstellen, werden neben den Landhöhen auch Verkehrswege, Gewässer und Siedlungsflächen berücksichtigt. Zwar kann nicht jede Einzelheit der Landschaft in der Karte aufgenommen werden. Auch ist die Bodenbedeckung (z. B. Wald und Wiesen) nicht Bestandteil einer physischen Karte. Dennoch finden sich auffällige Erscheinungen aus dem Schrägluftbild (7.2) in der physischen Karte wieder, etwa der Drachenfels mit der Burgruine oder Schloss Drachenburg.
M. Schneider, S. Lemke



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