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Niederlande/Belgien/Luxemburg – physisch

aus 978-3-14-100267-6 auf Seite 80 Abb. 1
Diercke Karte Niederlande/Belgien/Luxemburg – physisch

 
Niederlande/Belgien/Luxemburg – physisch

Niederlande
Die Westfriesischen Inseln, wie Texel oder Ameland, liegen in einer Reihe vor der Nordwestküste. Zwischen den Inseln und dem Festland liegt das Wattenmeer.
Die Niederen Niederlande umfassen alle Gebiete, die nahe der Küste unterhalb des Meeresspiegels liegen. Der tiefste Punkt des Landes liegt nördlich von Rotterdam (–6,2 m). Die Landschaft ist von Marschen und Poldern geprägt. Polder sind flache, durch Eindeichungen gewonnene Marschlandflächen. Polderland muss durch ständiges Abpumpen trocken gehalten werden. Marschland liegt immer unter dem Meeresspiegel und wird nur durch hohe Deiche vor dem Meer geschützt. Zahlreiche Buchten und Flussdeltas zeichnen zudem die Küste.
Im Osten und Süden schließen die sandigen Geestgebiete der Hohen Niederlande an. Sie liegen meist knapp oberhalb des Meeresspiegels. Vereinzelt hinterließen Gletscher der vorletzten Eiszeiten kleinere Hügelzüge (Altmoränenlandschaften), die selten 50 Meter übersteigen.
Der Gewässerreichtum der Niederlande ist – im Verhältnis zur Fläche betrachtet – einzigartig in Europa. Rund 7500 km2 werden von Flüssen, Seen, Wattenmeer und Kanälen bedeckt. Das sind fast 17 Prozent der Landesfläche.
Die größten Flüsse sind Maas und Schelde, die aus Belgien kommen, und der Rhein, der bei Kleve die deutsch-niederländische Grenze passiert. Etwa 20 Kilometer hinter der Grenze teilt sich der Rhein in mehrere Arme auf und bildet zusammen mit der Maas das Rhein-Maas-Delta.

Luxemburg
Der Norden des Landes, der als Ösling bezeichnet wird, ist ein Teil der Ardennen. Die Ardennen reichen von Nordfrankreich über Belgien und Luxemburg bis in die Eifel. Der Buurgplaatz ist mit 559 Metern der höchste Punkt des Landes. Die Sauer und ihre Nebenflüsse, wie der Clerf und die Our, fließen durch tief eingeschnittene Täler. Das Ösling umfasst etwa ein Drittel der Landesfläche.
Das tiefer liegende Gutland schließt sich nach Süden an. Es gehört zum Lothringischen Schichtstufenland und fällt von etwa 400 Metern auf 130 Meter an der Mosel ab. In Schichtstufenlandschaften reihen sich schräg aufgestellte Flächen aus verschiedenen Gesteinen aneinander. Durch die unterschiedliche Härte der Gesteine werden die einzelnen Stufen unterschiedlich stark abgetragen.

Belgien
Die Küstenlinie Belgiens wird von Dünen gesäumt. Die Dünen schützen das anschließende etwa 20 Kilometer breite Marsch- und Polderland. Nach Südosten, in Richtung Maas, steigt Niederbelgien bis auf Höhen um 100 Meter an.
Das Zentrum Belgiens liegt zwischen 80 und 200 Metern Höhe. Im Süden und Westen liegen die fruchtbaren Landschaften der Provinzen Brabant und Hennegau. Die Ardennen prägen das südlich der Linie Maas–Sambre beginnende Hochbelgien. Die Niederen Ardennen sind zwischen 200 und 500 Meter hoch und werden von tiefen Tälern zerschnitten. Nach Südosten schließen sich die Hohen Ardennen an. Der Botrange im Hohen Venn ist mit 694 Metern der höchste Berg Belgiens.
Die wichtigsten Flüsse sind Maas und Schelde. Beide Flüsse sind größtenteils schiffbar und bilden zusammen mit den Kanälen (z. B. Albertkanal zwischen Lüttich und Antwerpen) das Rückgrat der belgischen Binnenschifffahrt.
W. Gogoll, U. Moll, M. Schneider



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