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Russland / Zentralasien – Umweltschäden und -gefahren

aus 978-3-14-100267-6 auf Seite 98 Abb. 1
Diercke Karte Russland / Zentralasien – Umweltschäden und -gefahren

 
Russland / Zentralasien – Umweltschäden und -gefahren

In Zentralasien lassen sich Umweltschäden in den verschiedensten Bereichen der Natur ausmachen. Es kommt zu Schädigungen von Böden, Luft, Wasser und Vegetation. In der Karte wird zwischen kritischen und katastrophalen Umweltbedingungen unterschieden. Weiterhin thematisiert die Karte das Absinken des Grundwasserspiegels und Waldschäden, bzw. die Abholzung der Wälder.

Abholzung von Wäldern
Die Abholzung von Wäldern ist problematisch, wenn sie in der Form des flächenhaften Raubbaus geschieht. Da viele Gebiete Zentralasiens sehr verletzbar sind und eine natürliche Regeneration des Waldes mehrere Jahrzehnte dauern würde, besteht eine nachhaltige Forstwirtschaft darin, immer nur kleine Flächen abzuholzen und anschließend wieder aufzuforsten.

Schäden an Böden
Umweltschäden an den Böden sind unter anderem Bodenerosion, -verseuchung und -versauerung. Bodenerosion entsteht durch Wind und Wasser. Bei diesem Prozess wird Boden abgetragen. Der Boden verliert an Mächtigkeit und an Nährstoffen. Bodenverseuchung entsteht beispielsweise, wenn Schadstoffe in großem Maße in den Boden gelangen. Bodenversauerung kann eine Folge von saurem Regen sein. Dieser wird hauptsächlich durch Luftverschmutzung in Form von Abgasen verursacht.

Verunreinigung der Gewässer
Eine ernstzunehmende Umweltgefahr in Zentralasien ist auch die Verunreinigung von Gewässern. Diese entsteht durch Abwässer von Haushalten und Fabriken, die in die Flüsse und Seen geleitet werden. Kläranlagen könnten eingesetzt werden, um die Abwässer zu reinigen und somit die Wasserqualität zu verbessern. Oft fehlen allerdings die finanziellen Mittel, um Kläranlagen zu bauen.

Atomare Verseuchung
Maßnahmen müssen auch eingeleitet werden, um die atomare Verseuchung zu verringern, die in vielen Gegenden festgestellt wurde. Stark betroffen ist die russische Doppelinsel Nowaja Semlja, auf der fast 50 Jahre lang Atomtests durchgeführt wurden. Die Verstrahlung hat starke Auswirkungen auf die Qualität der Böden und Gewässer. Insbesondere wenn das Grundwasser verseucht wird, entsteht eine Gefahr für die Gesundheit der Bevölkerung.

Methanfreisetzung
Weitere Umweltbelastungen ergeben sich durch die Abgase der Industrie, in denen unter anderem sehr viel CO? enthalten ist. Dieses Gas gilt als Treibhausgas und fördert den Klimawandel. Neben dem Kohlenstoffdioxid gilt auch Methan als Treibhausgas. Dieses Gas ist im Permafrost gespeichert und wird freigesetzt, wenn dieser auftaut. Die Permafrostböden sind seit der letzten Eiszeit gefroren. Durch die übermäßige Erwärmung Sibiriens tauen die Böden immer stärker auf und setzen Methan frei.

Maßnahmen
Um viele der angesprochenen Umweltschäden und -gefahren senken zu können, sind strenge Umweltgesetze erforderlich. Diese sind teilweise schon vorhanden, es mangelt aber an der konsequenten Umsetzung der Regelungen. Unabdingbar ist es, den Naturschutz zu verbessern, die Schadstoffemission zu verringern und ein Bewusstsein in der Bevölkerung für die Bedeutung der Natur und Gesundheit zu schaffen. A. Laubitz-Bertram



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