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Asien – Politische Übersicht

aus 978-3-14-100269-0 auf Seite 102 Abb. 1
Diercke Karte Asien – Politische Übersicht

 
Asien – Politische Übersicht

Viele der asiatischen Staaten haben ihre heutigen Grenzen erst nach dem Zweiten Weltkrieg erhalten. Damals wurden zahlreiche Länder von den ehemaligen Kolonialmächten in die Unabhängigkeit entlassen. Im ehemaligen Britisch-Indien führten langjährige Konflikte zwischen Hindus und Muslimen 1947 zur Teilung in die Staaten Indien und Pakistan. Die von Japan im Zweiten Weltkrieg besetzten Länder Myanmar (Birma), Indonesien, Vietnam und die Philippinen wurden ebenfalls selbstständig. Das seit 1910 japanische Korea wurde 1948 in Nord- und Südkorea gespalten. Vor dem Hintergrund des Kalten Krieges kam es in Asien zu einer ganzen Reihe gewalttätiger Konflikte wie dem Korea-, Indochina- und Vietnamkrieg. 1954 wurde Indochina in die Staaten Laos, Kambodscha sowie Nord- und Südvietnam aufgeteilt. 1976 erfolgte die Wiedervereinigung Vietnams.

Neue Wirtschaftsmacht VR China
In der Volksrepublik China kam es unter Mao Tse-tung (ab 1949) zu einer Verstaatlichung von Industrie und Handel und einer Vergemeinschaftung der agrarischen Produktion. Dadurch erhielt der Staat die Kontrolle über alle Wirtschaftsbereiche in China. Die 1958 begonnene Kampagne des „Großen Sprungs nach vorn“ war der Versuch die Wirtschaft zu stärken und zum Wachstum anzuregen. Diese politische Aktion scheiterte jedoch. Von 1966 bis 1969 dauerte die „Kulturrevolution“. Während dieser Zeit ging Mao rücksichtslos gegen alle politischen Gegner vor. Trotzdem entwickelte sich China nach und nach zur „dritten Weltmacht“. 1971 erfolgte die Anerkennung durch die UNO und die Aufnahme als ständiges Mitglied in den UN-Sicherheitsrat. Die Besuche des US-Präsidenten und des deutschen Bundeskanzlers markierten 1972 den Beginn einer vorsichtigen Öffnung Chinas nach Westen. Bis dahin hatte sich China aufgrund unterschiedlicher politischer Grundsätze gegen den Westen gewandt. Nach Maos Tod 1976 verfolgte die VR China einen gemäßigteren politischen Kurs. Die Forderung nach Demokratie wurde jedoch vom Militär im Jahr 1989 gewaltsam niedergeschlagen. Der teils unterdrückenden und undemokratischen Politik nach innen steht in der Gegenwart die weitgehende Öffnung zur (westlichen) Marktwirtschaft gegenüber. Seit sich China Anfang der 1990er-Jahre verstärkt dem Außenhandel öffnete, erlebt das Land einen starken Wirtschaftsaufschwung. In vielen landwirtschaftlichen und industriellen Produktionsbereichen hat die Volksrepublik im weltweiten Vergleich inzwischen eine Spitzenposition eingenommen. Kehrseite des Wirtschaftswachstums ist die große Anzahl von Wanderarbeitern, die unter äußerst schwierigen Bedingungen in China leben und arbeiten müssen.

Russland und die GUS
1985 führte die Wahl Michail Gorbatschows zum Generalsekretär der Partei KPdSU zu wichtigen politischen Veränderungen in der Sowjetunion. In Folge dessen veränderte sich die asiatische Staatenwelt stark. Die demokratischen Neuordnungen der Politik führten zur Abspaltung zahlreicher nichtrussischer Völker und schließlich zum Zerfall der UdSSR (Sowjetunion). 1991 wurde die Sowjetunion offiziell aufgelöst. Auf ihrem Territorium entstanden neben der Russischen Föderation (Russland) die Nachfolgestaaten Kasachstan, Usbekistan, Turkmenistan, Tadschikistan, Kirgisistan, Georgien, Armenien, Aserbaidschan, Ukraine, Weißrussland, Moldawien, Estland, Lettland und Litauen. Unter der Führung Russlands schlossen sich diese Staaten ab 1991 zur „Gemeinschaft Unabhängiger Staaten“ (GUS) zusammen.
D. Bode, K. Lückemeier, M. Schneider



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