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Anantapur (Südindien) – Bewässerungsprojekte

aus 978-3-14-100269-0 auf Seite 116 Abb. 2
Diercke Karte Anantapur (Südindien) – Bewässerungsprojekte

 
Anantapur (Südindien) – Bewässerungsprojekte

Anantapur ist der größte Verwaltungsdistrikt im indischen Bundesstaat Andrha Pradesh. Anantapur wird von verschiedenen Flüssen durchzogen. Der Pennar fließt durch das Zentrum des Distrikts nach Nordosten. Der Strom Chitrawati verläuft im östlichen Teil und der Hagari im westlichen Teil von Anantapur. Die Wirtschaft des Distriktes ist landwirtschaftlich geprägt. Fast 75 Prozent der Bevölkerung von Anantapur lebt auf dem Land. Hauptsächlich werden Erdnüsse, Sonnenblumen, Reis, Baumwolle, Mais, Chili, Sesam und Zuckerrohr angebaut.

Anantapur liegt im Regenschatten
Aufgrund seiner geographischen Lage ist der Distrikt von Trockenheit geprägt. Die klimatischen Verhältnisse reichen von heißen und trockenen Sommern bis zu milden und niederschlagsarmen Wintern.
Weder der Südwest- noch der Nordost-Monsun haben einen entscheidenden Einfluss auf die klimatischen Verhältnisse in der Region. Der sommerliche Südwest-Monsun wird durch die Gebirgskette der Westghats zurückgehalten. Anantapur liegt folglich im Regenschatten dieses Gebirges. Der Nordost-Monsun erreicht Anantapur ebenfalls kaum, weil der Distrikt zu weit von der Ostküste entfernt liegt. So kommt es, dass es dort nur durchschnittlich 559,5 mm im Jahr regnet. Die höchsten Werte werden dabei im September und im Oktober erreicht.

Bewässerung für die Landwirtschaft: Fluch oder Segen?
Die große Trockenheit führt dazu, dass die Böden versalzen und die Grundwasserpegel sinken. Die Menschen beklagen Ernteausfälle und werden ihrer existentiellen Grundlage beraubt. Verschiedene Bewässerungsprojekte entlang der großen Flüsse sollen die Situation entschärfen.
Die Projekte sind jedoch nur zum Teil erfolgversprechend. Die Stauung des Flusses Hagari im Westen in den 1980er-Jahren führte zu einer Schrumpfung des vorher 200 Meter breiten Flusses. Nun führt der Hagari nur noch während der Monsunzeit kurzzeitig Wasser.
Das Anlegen von Bewässerungskanälen im Auftrag des Bundesstaates Andrha Pradesh scheint erfolgreicher zu sein. Diese Kanäle transportieren das Wasser von den Flüssen zu den Ackerflächen. Dennoch werden bislang lediglich elf Prozent der Gesamtfläche von Anantapur durch derartige Systeme bewässert. Um ihre Ländereien bewässern zu können, haben die dort lebenden Menschen Stauteiche unterschiedlicher Größe angelegt. Abhängig von der Teichgröße können jeweils Flächen von 40 bis über 400 Hektar bewässert werden. In Anantapur gibt es inzwischen mehr als 300 Stauteiche. Diese sollen aber den Grundwasserspiegel absinken lassen, was wiederum zu einer Debatte über die Bedeutung dieser Stauteiche geführt hat.
J. Seibel



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