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Jerusalem – Altstadt

aus 978-3-14-100269-0 auf Seite 118 Abb. 1
Diercke Karte Jerusalem – Altstadt

 
Jerusalem – Altstadt

Jerusalem ist die Hauptstadt des Staates Israel. In der Stadt lebten 2009 mehr als 760 000 Einwohner. Der östliche Teil wird allerdings als Hauptstadt eines zukünftigen Staates Palästina von den Palästinensern beansprucht. Etwa zwei Drittel der Bevölkerung sind Juden, ein Drittel Muslime und nur eine sehr kleine Minderheit sind Christen.

Monumente und Viertel
Die Altstadt wird durch eine Stadtmauer aus dem 16. Jahrhundert begrenzt. Die Stadtmauer gibt der Altstadt mit dem jüdischen, christlichen, armenischen und muslimischen Viertel seine heutige Form. Innerhalb dieser Mauern liegen auf engstem Raum die heiligen Stätten der drei Weltreligionen (Islam, Christentum und Judentum). Im östlichen Teil wird das Bild der Altstadt geprägt vom Felsendom mit der goldenen Kuppel und der El-Aksa-Moschee, die beide auf einem künstlichen Plateau gelegen sind. Die El-Aksa-Moschee ist – nach Mekka und Medina – die wichtigste heilige Stätte des Islam.
Die Westmauer des ehemaligen jüdischen Tempelbergs grenzt unmittelbar an das muslimische Viertel. Die als „Klagemauer“ bezeichnete Westmauer ist eine wichtige Gebetsstätte für das Judentum. Die Klagemauer steht durch ihre Lage als Sinnbild für einen Konflikt zwischen den Religionen – hier das Judentum, dort der Islam. Damit überlagern religiöse Ursprünge den politischen Konflikt, der seit mehreren Jahrzehnten zwischen Palästina und Israel schwelt.
Nicht weit von der Klagemauer entfernt steht die Grabeskirche. Nach christlicher Überlieferung liegen hier die Kreuzigungsstätte und das Grab Jesu. Zu der Kirche führt die Via Dolorosa mit den letzten Stationen des Kreuzweges. In der Altstadtmauer gibt es noch acht Stadttore aus verschiedenen Zeitabschnitten der Geschichte. Das Goldene Tor, das auf den Tempelberg führt und unter osmanischer Herrschaft verschlossen wurde, wird nach jüdischer Überlieferung mit dem Kommen des Messias wieder geöffnet.
Weitere Orte mit religiöser oder spiritueller Bedeutung liegen außerhalb der Altstadt. Der Berg Zion im Südwesten ist nach der jüdischen Überlieferung das Grab von König David. In dessen unmittelbarer Nähe fand nach christlicher Tradition das letzte Abendmahl Jesu statt. Gethsemane im Osten gilt als Ort der Festnahme Jesu.

Entstehung der Neustadt
Außerhalb der Altstadt gibt es im Westen eine jüdische und im Osten eine palästinensische Neustadt. Beide Stadtseiten haben ein eigenes Wohn- und Wirtschaftszentrum. Die Geschichte der jüdischen Neustadt begann Ende des 19. Jahrhunderts, als verstärkt Juden nach Jerusalem einwanderten. Aufgrund der zunehmenden Platznot im jüdischen Viertel mussten außerhalb der Altstadt neue Wohnviertel errichtet werden. Mea Shearim ist noch immer mit seinen Betstuben und Synagogen das Zentrum der Juden.
Südlich davon liegen heute das Regierungsviertel mit dem israelischen Parlament, der Hebräischen Universität und das Israel-Museum.
Die arabischen Wohngebiete außerhalb des muslimischen Viertels der Altstadt liegen in der Osthälfte Jerusalems. Das arabische Hauptgeschäftszentrum erstreckt sich unmittelbar nördlich der Altstadtmauer. Nicht weit des Hauptgeschäftszentrums befand sich bis 1967 der Grenzübergang zwischen Ost- und Westjerusalem.
A. Wittstock, M. Schneider



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