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Israel – Siedlungsgebiete

aus 978-3-14-100269-0 auf Seite 118 Abb. 2
Diercke Karte Israel – Siedlungsgebiete

 
Israel – Siedlungsgebiete

Die Karte zeigt die politischen Grenzen, die Siedlungsgebiete und die Bevölkerungsverteilung innerhalb des Staates Israel, in den von Israel besetzten Gebieten sowie in den palästinensischen Autonomiegebieten des Westjordanlandes und im Gazastreifen. Die Unabhängigkeit der palästinensischen Gebiete (die als Autonomiegebiete bezeichnet werden) wird jedoch von vielen Staaten nicht anerkannt.
Die Autonomiegebiete sind der Kern eines Palästinenserstaates, der in Zukunft entstehen soll. Zumindest sieht das der Friedensplan (die so genannte „Roadmap“) vor, der im Dezember 2002 von den Vereinten Nationen, den USA, der Europäischen Union und Russland beschlossen wurde. Die Gebiete erstrecken sich über den Gazastreifen und teils unverbundene Zonen innerhalb des Westjordanlandes. Jüdischen Siedlungen, die seit 1967 von Israel in den besetzten Gebieten gebaut wurden, sind von palästinensische Siedlungen und Wirtschaftsräumen getrennt. Im Gazastreifen wurden solche Siedlungen bereits geräumt. Für das Westjordanland sieht der Friedensplan ebenfalls einen Stopp der Baumaßnahmen vor. Die Trennung der Siedlungen und Wirtschaftsräume erfolgt einerseits durch Verkehrswege, die von Palästinensern nicht benutzt werden dürfen, und andererseits durch befestigte Grenzanlagen zwischen dem Westjordanland und dem israelischen Staatsgebiet. Zwischen palästinensischen und jüdischen Siedlungen wurden ebenfalls Grenzanlagen gebaut.

Flüchtlingsproblem
Mit der Bekanntgabe des Staates Israel im Mai 1948 und dem ersten arabisch-israelischen Krieg flohen sehr viele Menschen aus der Kriegsregion. Die erste Flüchtlingswelle führte die Menschen vor allem in das Westjordanland, den Gazastreifen und die umliegenden arabischen Staaten. Die zweite Flüchtlingswelle hatte ihre Ursache in einem weiteren Krieg (so genannter Junikrieg) im Jahr 1967. In derselben Zeit erhöhten jüdischen Einwanderungen die Einwohnerzahlen des Staates Israel erheblich: Überlebende der Shoa (des Holocaust) aus Europa, vor allem aber Juden aus dem Jemen, dem Irak, Marokko und später aus Ägypten, wanderten nach Israel ein. Bis 1960 kamen insgesamt eine Million Menschen in den neu gegründeten Staat. Weitere 900 000 Einwanderer gelangten bis 1988 in das Land. Mit dem Zusammenbruch der UdSSR erreichten fast eine weitere Million Einwanderer Israel.
Derzeit hat der Staat Israel einschließlich Jerusalem rund 7,6 Millionen Einwohner, davon sind 76 Prozent Juden, 20 Prozent Muslime und zwei Prozent Christen (Stand 2010). Im Westjordanland leben etwa 270 000 Juden in eigenen Siedlungen, in Ost-Jerusalem noch einmal rund 200 000 jüdische Israelis. Palästinensische Flüchtlinge und ihre Nachkommen leben unter anderem in Jordanien, dem Libanon und in Syrien. Von den rund 2,4 Millionen Palästinensern im Westjordanland sind etwa 30 Prozent Flüchtlinge oder deren Nachkommen. Im Gazastreifen sind von knapp 1,5 Millionen Einwohnern fast zwei Drittel erfasste Flüchtlinge. Mit 3960 Einwohnern pro km² gehört der Gazastreifen außerdem zu den am dichtesten besiedelten Gebieten der Erde. Ein Großteil der Bevölkerung im Gazastreifen lebt in einem der vielen Flüchtlingslager.
Der Konflikt hält seit mehreren Jahrzehnten weiter an: Auf Terroranschläge reagierte Israel mit Militärschlägen, zeitweiligen Grenzschließungen und dem Bau einer mit Zäunen befestigten Grenzanlage. Die Grenzzäune umschließen nahezu das gesamte Westjordanland, den Gazastreifen und die Grenzen zum Libanon sowie die östliche Grenze Syriens. Die Golanhöhen in Syrien wurden von Israel annektiert (d. h. gewaltsam angeeignet), das Gebiet wird seit dem Sechstagekrieg 1967 von Israel besetzt.
A. Wittstock, H. Aubel, E. Astor, M. Schneider, S. Lemke



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