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Afrika – Landwirtschaft

aus 978-3-14-100269-0 auf Seite 126 Abb. 1
Diercke Karte Afrika – Landwirtschaft

 
Afrika – Landwirtschaft

Durch die Vielfalt der Natur und die geschichtliche Entwicklung gibt es in Afrika sehr unterschiedliche Formen landwirtschaftlicher Nutzung. Die Karte ermöglicht einen Überblick zur Bodennutzung. Sie zeigt die Ausdehnung des Kultur- und Weidelandes sowie die Verbreitung der angebauten Nutzpflanzen.

Anbauzonen
Anhand der Karte erkennt man die parallel zu den Breitenkreisen verlaufenden Vegetationszonen zwischen der Sahara und der Lundaschwelle. Die Lundaschwelle ist ein Gebirge, das sich südlich von Luanda ausbreitet. Auf den immergrünen Regenwald des Kongobeckens und die Monsunwaldreste Westafrikas folgt ein Feuchtsavannengürtel. An ihn schließt sich eine breite Zone von Trocken- und Dornstrauchsavannen an. Wüsten und Halbwüsten erreichen in der Sahara die Größe eines „Kontinentes“. Am Horn von Afrika, in Ost- und Südafrika sind Teile der Küstenzone und des Binnenlandes wüstenhaft. Das Hochland von Äthiopien und das Ostafrikanische Hochland zeigen eine vertikale Landschaftsgliederung, das heißt, dass sich die Landschaft mit den Höhenstufen der Gebirge verändert.

Viehhaltung
Die Aufteilung Afrikas in die Vegetationszonen bildet den Rahmen für die Verteilung der Viehwirtschaft. Die Feuchtsavannen und Regenwälder des Tieflandes sind von der Tsetsefliege „verseucht“, sodass eine Rinderhaltung größeren Ausmaßes nicht möglich ist. Die trockenen Tropen, die Höhengebiete der Tropen sowie die semiariden (halbtrockenen) bis humiden (feuchten) Subtropen sind Hauptgebiete der Viehwirtschaft.
Vieh ist heute ein wichtiges Handelsgut, seien es Schafe, Dromedare und Esel in Nordafrika, Rinder, Ziegen, Schafe und Esel in den Savannen und Höhengebieten, oder Ziegen, Schweine und Geflügel im Regenwald.

Nutzpflanzen als Grundnahrungsmittel
Die zonale Anordnung der Klimagebiete und ihre Höhengliederung schlägt sich auch in der Verbreitung der Nutzpflanzen nieder: Bei den Nahrungsmitteln sind dies vor allem Maniok und Kochbanane in der Regenwaldzone, Yams in der Feuchtsavanne, Hirse und Erdnuss in den Trocken- und Dornstrauchsavannen. In den subtropischen Winterregengebieten, zum Beispiel an der Mittelmeerküste, ist der Weizenanbau weit verbreitet. In den subtropischen und tropischen Halbwüsten und Wüsten findet man häufig Dattelpalmen. Auf den Hochländern sind Mais, Bohnen und Süßkartoffeln wichtige Grundnahrungsmittel.

Nutzpflanzen für den Export
Auch die vorwiegend exportorientierten Nutzpflanzen lassen sich nach den Landschaftszonen und Höhenstufen gliedern: In der Regenwaldzone überwiegen Ölpalmen als Fett liefernde Pflanzen sowie Kakaobaum und Kaffeestrauch als Genussmittelpflanzen. Für den Handel werden vor allem in Zentralafrika Kautschukbäume gepflanzt. Die Savannen sind die Herkunftsgebiete von Baumwolle und Erdnuss. In den höher gelegenen Gebieten liefern Strauchkulturen den wertvollen Arabica-Kaffee und Tee. Im äußersten Norden und Süden des Kontinentes werden zudem Zitrusfrüchte und Wein angebaut.

Landwirtschaft in Trockenräumen
Nördlich der Sahelzone bestimmen Trockenräume die Bedingungen für die Landwirtschaft. Sie ist dort an das Grundwasser und den Nil gebunden (Oasenlandwirtschaft). Nur in einzelnen Räumen nördlich des Atlasgebirges und am Mittelmeer ist Ackerbau auch ohne Bewässerung möglich. Trotz der engen räumlichen Grenzen der Anbaugebiete ist die Landwirtschaft in diesem Teil Afrikas sehr produktiv und ein wichtiger Wirtschaftsfaktor.
B. Wiese, M. Felsch, M. Schneider, S. Lemke



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