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Afrika – Wirtschaft (Übersicht)

aus 978-3-14-100269-0 auf Seite 130 Abb. 1
Diercke Karte Afrika – Wirtschaft (Übersicht)

 
Afrika – Wirtschaft (Übersicht)

Allgemein
Die Wirtschaft Afrikas umfasst etwa eine Milliarde Menschen in 54 verschiedenen Staaten. Afrika ist bei weitem der ärmste Kontinent: Von den 24 Ländern mit niedrigem Entwicklungsstand liegen 22 Länder in Afrika.
Jahrhundertelang hatte Afrika für die Weltwirtschaft nur als Lieferant von Gold, Elfenbein und Sklaven Bedeutung. Im 19. Jahrhundert teilten die Kolonialmächte den Kontinent unter sich auf, um die Rohstoffe auszubeuten. Die industrielle Entwicklung wurde dabei weitgehend vernachlässigt. Bis heute ist die Landwirtschaft in vielen afrikanischen Ländern der wichtigste Wirtschaftszweig.

Regionale Unterschiede
Hinsichtlich der wirtschaftlichen Entwicklung bestehen beträchtliche regionale Unterschiede. Die reichsten Regionen befinden sich nördlich der Sahara und im Süden des Kontinents. Nordafrika war für lange Zeit eng mit der Wirtschaft Europas und des Nahen Ostens verbunden. Südafrika und Botsuana sind die wirtschaftlich am weitesten entwickelten Staaten im Süden. Angola, Gabun und Äquatorialguinea haben reiche Ölreserven. Die städtischen Regionen in Afrika, insbesondere die Hauptstädte, sind oft erheblich besser entwickelt die ländlichen Gebiete.

Primärer Sektor
Afrika gehört heute schon zu den führenden Welterzeugern von Diamanten, Chrom, Kupfer, Gold, Kobalt, Platin, Uran, Erdöl und Coltan. Das Eisenerz Coltan ist vor allem in Fachkreisen bekannt. Es ist ein wichtiger Bestandteil in Mobiltelefonen, Laptops und Spielekonsolen. Coltan steckt auch in Hörgeräten und Herzschrittmachern, in Airbags, ABS (Antiblockiersystemen) und Navigationsgeräten, chirurgischen Instrumenten und Digitalkameras. Eigentlich geht es um das Metall Tantal, das aus Coltan gewonnen wird. Die größten Coltan-Vorkommen der Welt liegen im Kongo. Der Kongo ist – gemessen an den Bodenschätzen – eines der reichsten Länder Afrikas. Außer Coltan gibt es dort bedeutende Vorkommen an Diamanten, Erdöl, Uran, Kobalt, Kupfer und Edelhölzern. Doch tatsächlich ist der Kongo eines der ärmsten und gefährlichsten Länder der Welt. Die Bevölkerung wird ausgebeutet, während die Profite einer kleinen Elite vorbehalten bleiben. Seit mehr als zehn Jahren herrscht im Kongo Bürgerkrieg.

Sekundärer Sektor
Die Industrie Afrikas ist vergleichsweise wenig entwickelt. Die meisten Industriebeschäftigten gibt es in Südafrika und Ägypten. Die Produktion beschränkt sich in den meisten afrikanischen Gebieten auf die Verarbeitung land- und forstwirtschaftlicher Erzeugnisse für den Binnenmarkt. Südafrika gilt als einziger Staat Afrikas nicht als Entwicklungsland.
J. Potschka



Stichworte: Afrika Coltan Entwicklung Industrie Kongo Wirtschaft


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