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Ballungsraum BosWash – Bevölkerungsdichte

aus 978-3-14-100269-0 auf Seite 158 Abb. 1
Diercke Karte Ballungsraum BosWash – Bevölkerungsdichte

 
Ballungsraum BosWash – Bevölkerungsdichte

Die Ostküste der USA bildet das Kerngebiet der frühsten Kolonisation der Neuen Welt durch englische Siedler. Seit der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts wurde der Nordosten der USA als Neuengland bezeichnet; heute vereint diese Bezeichnung die Staaten Main, New Hampshire und Vermont – welche relativ dünn besiedelt und nicht auf der Karte dargestellt sind – zusammen mit Massachusetts, Connecticut und Rhode Island.
Die erste dauerhafte englische Siedlung war allerdings Jamestown, das 1607 in Virginia gegründet wurde. Dieser Staat befindet sich am südlichen Rand der Karte.

Der Anfang der Besiedlung
Unter den ersten Einwanderern waren die so genannten „Pilgrim Fathers“. Sie starteten 1620 mit dem Schiff „Mayflower“ und gründeten Plymouth im heutigen Massachusetts. Die Stadt hat heute ungefähr 60 000 Einwohner und liegt südöstlich von Bosten. Boston (Hauptstadt von Massachusetts) wurde 1630 gegründet und entwickelte sich schnell zu einem der wichtigsten Häfen in der Region. Die Ursprünge von Providence (Hauptstadt von Rhode Island) und Hartford (Hauptstadt von Connecticut) werden ebenfalls auf die 1630er-Jahre datiert. New York entstand bereits 1626 als Neu-Amsterdam. Eine weitere Stadt, die schon im 17. Jahrhundert gegründet wurde, ist Philadelphia (die größte Stadt in Pennsylvania). Deren Gründung im Jahr 1683 geht auf mehrere Familien aus Krefeld zurück.
Die zwei Städte im südlichen Kartenausschnitt sind jünger: Baltimore (die größte Stadt in Maryland) wurde 1729 gegründet, während Washington – geplant auf dem Reißbrett – seit 1792 erbaut wurde.

Die Megalopolis „BosWash“
Im Verlauf der Jahrhunderte wuchsen die Städte zwischen Boston im Norden und Washington im Süden zu einem etwa 750 Kilometer langen Verdichtungsraum zusammen, der mehrere größere Stadtkerne umfasst – eine so genannte Megalopolis, für die der Begriff „BosWash“ geprägt wurde. Mit ungefähr 45 Millionen Einwohnern macht dieses Städteband 15 Prozent der Bevölkerung der USA auf weniger als fünf Prozent der Landesfläche aus.
Die Stadtregionen werden statistisch unterteilt in „Metropolitan Statistical Areas (MSAs)“. Diese Gebiete müssen eine oder mehrere Städte mit mindestens 50 000 Einwohnern im Zentrum und eine Umgebung mit städtischen Strukturen besitzen. In den USA existieren 366 MSAs. Vier der zehn größten MSAs liegen in BosWash und haben zusammen eine Bevölkerung von fast 35 Millionen Menschen. Den ersten Platz im Jahr 2008 nahm New York-Northern New Jersey-Long Island mit 19 Millionen Menschen ein. Den fünften Platz belegte Philadelphia-Camden-Wilmington mit 5,8 Millionen Einwohnern; auf dem neunten Platz findet sich Washington-Arlington-Alexandria mit 5,4 Millionen Einwohnern und auf dem zehnten Platz liegt Boston-Cambridge-Quincy mit 4,5 Millionen Einwohnern.
BosWash besitzt nicht nur aufgrund der Einwohnerzahl eine überragende nationale und internationale Bedeutung. Auch ein hoher Anteil der US-amerikanischen Industrieproduktion wird hier getätigt; und mit Harvard, dem Massachusetts Institute of Technology (MIT) und Yale sind in der Region drei der weltweit besten Universitäten ansässig.
D. Falk; Ü: U. M. Buchheim



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