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Plattentektonik, Vulkanismus und Erdbeben

aus 978-3-14-100269-0 auf Seite 172 Abb. 1
Diercke Karte Plattentektonik, Vulkanismus und Erdbeben

 
Plattentektonik, Vulkanismus und Erdbeben

Die Erde ist, ähnlich wie eine Zwiebel, aus mehreren Schalen um den Erdkern herum aufgebaut (siehe auch Erläuterungen zur Grafik 172.2 „Schalenbau der Erde“). Die oberste Schale ist die Erdkruste. Allerdings besteht die Erdkruste aus mehreren einzelnen Platten, die wie Schollen auf dem Erdmantel, der zweiten Schale der Erde, aufliegen. Die Platten sind meist durch ozeanische Rücken oder Tiefseegräben voneinander getrennt. An den Rücken treiben die benachbarten Platten langsam auseinander, wodurch neuer Meeresboden entsteht.
Die kontinentale und die ozeanische Kruste befinden sich in einem so genannten „Tauchgleichgewicht“. Durch dieses Gleichgewicht überragen die Kontinente die ozeanische Kruste nur so weit, wie es ihrer geringeren Gesteinsdichte entspricht. Die (leichtere) kontinentale Kruste überragt die (schwerere) ozeanische Kruste wie ein Eisberg im Meer.
Die Kontinente haben Kerne aus metamorphen und plutonischen Gesteinen, die meistens aus der Erdurzeit, dem Präkambrium, stammen. Metamorphe Gesteine entstehen unter sehr hohem Druck und Temperaturen innerhalb der Erdkruste. Hierbei werden bereits vorhandene Gesteine umgewandelt, wobei die chemische Zusammensetzung erhalten bleibt. Anders bei plutonischen Gesteinen: Sie entstehen, wenn Magma in die Erdkruste eindringt und sehr langsam erstarrt. Bei diesem Prozess ändert sich auch die chemische Zusammensetzung.

Erdbeben und Vulkanismus
Die Plattenränder zeichnen sich durch Bewegungen und Verschiebungen zwischen den Erdkrustenplatten, zahlreiche Erdbeben und Vulkanausbrüche aus. Auswertungen von Erdbebenzentren ergaben, dass sich Erdbeben in ozeanischen Gebieten auf schmale Zonen konzentrieren. Ab einer bestimmten Stärke treten jedoch als Folge dieser Seebeben so genannte Tsunamis auf. Die vom jeweiligen Erdbebenherd (das ist der Punkt von dem das Erdbeben ausgeht) als Welle freigesetzte Energie wird in der „Richter-Skala“ erfasst. Damit lässt sich die Stärke des Erdbebens bestimmen. Die stärksten bisher aufgezeichneten Beben erreichten den Wert 9,3 von maximal möglichen 10 (Sumatra-Andaman-Beben 2004).
Flachbeben, die in weniger als 70 Kilometern Tiefe stattfinden, häufen sich auf den Mittelozeanischen Rücken und an den Tiefseegräben. Etwas tiefer stattfindende Beben mit einer Tiefe von 70 bis 300 Kilometern und fast alle Tiefbeben in bis zu 700 Kilometern Tiefe finden in der so genannten „Subduktionszone“ statt. In dieser Zone taucht eine ozeanische Platte unter eine kontinentale Platte ab.
Mehr als 75 Prozent der Vulkanausbrüche sind auf den „Feuerring“ im Pazifik konzentriert. Hier befindet sich eine ganze Kette aktiver Vulkane an Tiefseegräben. Der Vulkanismus entsteht infolge von Aufschmelzprozessen: Beim Abtauchen der ozeanischen Kruste im Bereich der Subduktionszonen wird diese unter dem Druck der Kontinentalplatte und den hohen Temperaturen im Erdmantel zu Magma aufgeschmolzen. Das Magma dringt schließlich in Form von Vulkanen wieder an die Erdoberfläche. Es entstehen kegelförmige Schichtvulkane. Da bei Schichtvulkanen das Magma recht zähflüssig ist, bleiben die dicken Lavaströme an den Vulkanhängen haften und bilden die nächste Schicht des Vulkanbergs.
V. Kaminske, M. Schneider, S. Lemke



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