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Deutschland – Energiewirtschaft

aus 978-3-14-100269-0 auf Seite 46 Abb. 1
Diercke Karte Deutschland – Energiewirtschaft

 
Deutschland – Energiewirtschaft

Die Menschen in Deutschland beziehen ihre Energie aus unterschiedlichen Quellen und Kraftwerken. Zu diesen Kraftwerken gehören die Wärmekraftwerke und die Wasserkraftwerke. In Deutschland gibt es sehr viele Wärmekraftwerke, die im gesamten Land verteilt sind. Um Strom produzieren zu können, benötigen die meisten von ihnen Energierohstoffe wie Erdöl, Erdgas, Steinkohle oder Braunkohle. Außerdem werden Kernkraftwerke betrieben, die Energie über die so genannte Kernspaltung erzeugen.

Deutschland: viel Kohle und wenig Öl
Deutschland verfügt über wenige Vorkommen an Energierohstoffen. Zu den bekanntesten Abbaugebieten gehören die Reviere im Ruhrgebiet, wo Steinkohle gefördert wird. Braunkohle wird im Rheinischen Revier zwischen Aachen und Köln abgebaut. Auch im Mitteldeutschen Revier bei Leipzig gibt es Vorkommen an Braunkohle. Daneben gibt es relativ wenige Erdgas- und Erdölvorkommen. Diese liegen überwiegend in der Norddeutschen Tiefebene. Der Süden Deutschlands ist hingegen arm an Energierohstoffen. Erdgasvorkommen gibt es lediglich noch im Bereich der Schwäbischen Alp südwestlich von Augsburg.
Zu den Wasserkraftwerken gehören die Speicherkraft- und die Laufkraftwerke. Die Laufkraftwerke erzeugen ihre Energie in der Regel über die Fließgeschwindigkeit von Flusswasser. Die Speicherkraftwerke verfügen über Speicherbecken und Pumpsysteme, die das Wasser von einem Becken in ein anderes fördern. Auf diese Weise entsteht Energie.
Die Standorte der Kraftwerke sind in ganz Deutschland verteilt. Der Westen Deutschlands verfügt über die größte Dichte an Kraftwerken. Den überwiegenden Teil machen die Kohlekraftwerke aus, davon rund 50 Steinkohle- und 15 Braunkohlekraftwerke.
Die in den Kraftwerken produzierte Energie wird über ein großes Verbundnetz an die Verbraucher weitergeleitet. Die Leitungen dieses Netzes führen unterschiedliche Mengen an Strom. Die größten Leitungen erbringen eine Leistung zwischen 380 bis 400 kV (Kilovolt).
Über große Gleichstrom-Seekabel wird ein Teil dieser Energiemenge über die Nord- und Ostsee nach Norwegen und Schweden weitergeleitet. Diese Kabel müssen sehr robust sein, da die Wartung dieser Kabel, die auf dem Meeresgrund verlegt sind, sehr aufwändig ist.

Erneuerbare Energien auf dem Vormarsch
Der überwiegende Teil der Energie stammt aus Kohle- und Kernkraftwerken. Obwohl der Anteil der erneuerbaren Energien, wie Sonnen- und Windenergie, gegenüber der Energieerzeugung aus Kraftwerken noch verhältnismäßig klein ist (16 Prozent), hat sich deren Anteil im Vergleich zwischen den Jahren 1990 und 2009 vervierfacht. Der Anteil von Kohle- und Kernenergie ist dagegen etwas zurückgegangen. Lag er 1990 noch bei insgesamt 85 Prozent, so betrug er 2009 nur noch 66 Prozent.
Damit ist Deutschland, etwa im Vergleich zu Frankreich, führend, was den Anteil erneuerbarer Energiequellen bei der Stromerzeugung angeht. In Frankreich wird die Energie noch zu 75 Prozent aus Kernkraft gewonnen.
J. Seibel



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