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Abfallverwertungsanlage und Deponie im Breisgau (Baden-Württemberg)

aus 978-3-14-100269-0 auf Seite 47 Abb. 3
Diercke Karte Abfallverwertungsanlage und Deponie im Breisgau (Baden-Württemberg)

 
Abfallverwertungsanlage und Deponie im Breisgau (Baden-Württemberg)

Die Deponie Kahlenberg im Breisgau dient seit 1973 den beidem Landkreis Emmendingen und dem Ortenaukreis als Müllentsorgungsanlage. Insgesamt lagern auf der Deponie rund fünf Millionen Tonnen Müll.
Seit Mitte der 1980er-Jahre sind einzelne Abschnitte der Deponie stillgelegt. Ehemalige Deponien sind zu kleinen Naturparks umfunktioniert worden. Dort haben sich Tiere und Pflanzen ihren Lebensraum zurückerobert.

Zwischen Deponie und Natur
Im Abschnitt Süd der Deponie wurden bis 1984 noch Abfälle eingelagert. Nach Beendigung der Mülllagerung begann man mit dem Anlegen unterschiedlicher, ökologischer Abschnitte auf der terrassenförmigen Anlage. Zusammengenommen ergeben die Terrassen und die angelegten Tümpel einen wertvollen Lebensraum für Tiere und Pflanzen.
Der Abschnitt Nord wird seit 2002 nicht mehr als Mülldeponie genutzt. Auf der unteren Terrasse dieses Abschnitts sind Bäume gepflanzt worden, die zu einem kleinen Wald heranwachsen sollen. Der obere Abschnitt wurde in einen kleinen Park umgewandelt.
Die Leitung der Deponie Kahlenberg hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Deponie den Menschen zugänglich zu machen. Mit dem Konzept „Offene Deponie“ soll ein „Gefühl des Vertrauens“ hergestellt werden. Nach dem Endausbau der Deponie durchlaufen jährlich rund 100 000 Tonnen Müll die Anlage.

Deponie Kahlenberg: Müllentsorgung als „offenes System“
Seit 2005 dürfen in der Deponie nur vorbehandelte Abfälle gelagert werden. Diese Vorbehandlung hat einen bestimmten Ablauf und ist umweltfreundlich. Eingehende Abfallmengen werden durch mechanische Vorrichtungen in verwertbare und nichtverwertbare Stoffe getrennt. Das entspricht einer Gesamtmenge von ca. 105 000 Tonnen Hausmüll pro Jahr aus dem Landkreis Emmendingen und dem Ortenaukreis.
In einer biologischen Aufbereitungsanlage wird organischer Müll in Biogas umgewandelt. Biogas entsteht auch bei den Gärungsprozessen auf der Deponie und wird von dort zu Sammelstationen geleitet. Dieses Gas besteht im Wesentlichen aus Methan und Kohlendioxid. In einem nahe gelegenen Blockheizkraftwerk erzeugen fünf gasbetriebene Motoren die benötigte Energie. Von dort wird der Strom in das öffentliche Netz eingespeist. So entsteht auch ausreichend Überschussenergie, die in Teilen für die Wärmeversorgung der benachbarten Gemeinde Ringsheim genutzt wird.
In einer speziellen Trockenanlage wird der übrige Müll getrocknet. Eine Abluftanlage sorgt dafür, dass überschüssige Feuchtigkeit nicht entstehen kann. Die Abfälle werden anschließend getrennt und auf der Deponie entsorgt.
Bei der Deponieentwässerung wird verschmutztes Sickerwasser, das durch den Abfall geflossen ist, mit einem speziellen Verfahren gereinigt. Mikroorganismen bauen hierbei die Schadstoffe ab. Nach der Reinigung wird das Wasser in das Kanalnetz weitergeleitet. Unverwertbare minderalische Abfälle werden auf dem mittleren Abschnitt der Deponie, der weiterhin als Gewerbefläche genutzt wird, gelagert.
J. Seibel



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