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Paris

aus 978-3-14-100269-0 auf Seite 79 Abb. 4
Diercke Karte Paris

 
Paris

Wie London (siehe Seite 78) hat sich auch Paris zu einer „Global City“, zu einer Weltstadt von international großer Bedeutung entwickelt. Paris steht weltweit auf Platz 4 im Ranking der wichtigsten Global Cities. In den Bereichen Wirtschaft sowie Kultur/Medien nimmt die Metropole sogar die Plätze 3 und 2 ein (siehe Tabelle Seite 79 unten).

Paris – Innenstadt
Das Straßennetz von Paris weist eine gewisse geometrische Regelmäßigkeit auf. Die sternenförmig angelegten Straßen, Platzanlagen und Parks wurden überwiegend in den letzten Jahrhunderten seit 1800 gebaut. Der größte Teil der Boulevards (Prachtstraßen) entstand um die Mitte des 19. Jahrhunderts unter dem Stadtpräfekten Baron Haussmann.
Zu den besonderen Merkmalen von Paris zählt die klare Aufteilung der Innenstadt in Stadtviertel. Diese Aufteilung wird durch die historische Entwicklung begründet, da früher die einzelnen Stadtviertel eine bestimmte Funktion hatten. So war das Quartier Latin, das seinen Namen von der im Mittelalter üblichen Lehrsprache an der Universität herleitet (Latein), früher das Universitätsviertel.

Baron Haussmann und das moderne Paris
Unter Napoléon I. wurden bereits wichtige Baumaßnahmen, vor allem im Straßennetz, eingeleitet. Unter Napoléon III. und seinem Stadtpräfekten Baron Haussmann wurde in der Mitte des 19. Jahrhunderts unter anderem die Verlängerung der West-Ost-Achse über die Rue de Rivoli bis zur Place de la Bastille beschlossen und gebaut. Das neue Paris wurde mit sternförmigen Straßenkreuzungen bestückt, in deren Zentrum ein möglichst auffälliger Blickfang lag. Zum Beispiel befindet sich am Place Charles de Gaulle der berühmte Triumphbogen. Zudem wurden viele Parkflächen neu angelegt oder erweitert.
Diese Maßnahmen verschönerten vor allem den Westteil der Innenstadt, in dem die „Nobelviertel“ des 19. Jahrhunderts entstanden. Vor allem im 16. Arrondissement (Verwaltungsbezirk) zwischen Bois de Boulogne, Trocadéro und Triumphbogen wohnten die wohlhabendsten Bürger der Stadt. Im Pariser Osten und in den Außenbezirken wohnten dagegen eher die ärmeren Arbeiter. Diese Stadtviertel entwickelten sich auch deshalb zu dem berüchtigten „Ceinture rouge“, dem „roten Gürtel“. Von diesen Vierteln gingen im 19. Jahrhundert Aufstände und Revolutionen aus.
Die Entwicklung der Hauptgeschäftszentren mit zahlreichen Großkaufhäusern entlang der Boulevards fand vor allem in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts statt.
Die Bevölkerungsentwicklung im Innenstadtbereich war bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts von einem ständigen Wachstum gekennzeichnet. Doch dann setzte ein Rückgang der Bevölkerung ein. Seit 1999 wuchs die Bevölkerung im Innenstadtbereich nicht mehr. In der Metropolregion (Paris und Umland) wuchs dagegen die Bevölkerung weiter an.
Dadurch entstand ein neues Problem der Stadt: Der immer stärker werdende tägliche Verkehr zwischen der Innenstadt und dem Umland. Das Metronetz wurde ab Ende der 1970er-Jahre durch immer neue Schnellbahn-Linien (RER) ergänzt, um die Verbindungen zu den Vororten zu verbessern.
Während sich die Stadt in den letzten Jahrzehnten auch durch große Bauprojekte wie die Pariser Oper verändert hat und für Besucher noch attraktiver geworden ist, haben die Konflikte und Unruhen in den Pariser Vororten zugenommen.
A. Pletsch, M. Schneider, S. Lemke



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