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Landeskrone – physisch

aus 978-3-14-100269-0 auf Seite 7 Abb. 4
Diercke Karte Landeskrone – physisch

 
Landeskrone – physisch

Lage
Die Landeskrone ist ein fast 420 Meter hoher Berg in der niederschlesischen Oberlausitz, der aus einem erloschenen Vulkan entstand. Das Lausitzer Bergland ist eine hügelige Mittelgebirgslandschaft in Sachsen. Am Fuß des Berges liegt die Stadt Görlitz, weshalb die Landeskrone auch als Hausberg der Stadt bezeichnet wird. Auf der Bergkuppe befindet sich ein Aussichtsturm, der ein beliebtes Ausflugsziel für Besucher von Görlitz ist. Von dem Aussichtspunkt kann man bei klarer Sicht und schönem Wetter bis zum Iser- und Riesengebirge schauen.

Geschichte
Im Mittelalter, ungefähr im 12. Jahrhundert, wurde während der Besiedlung der Oberlausitz durch die Slawen auf der Spitze der Landeskrone eine Burgfestung gebaut. Die Burgfestung diente dem Königreich Böhmen dazu, die Via Regia zu kontrollieren. Die Via Regia war eine wichtige Handelsstraße zwischen Spanien und Russland. Durch die Erhebung von Zöllen und Gebühren konnte die Stadt Görlitz wichtige Steuern einnehmen. Die Burgfestung ist heute leider nicht mehr vorhanden. Die Burgwälle am Gipfel der Landeskrone zeugen jedoch von der früheren Bebauung. Den Namen Landeskrone verdankt der Berg einem mittelalterlichen Rittergeschlecht mit dem Namen "derer von Landskron".

Geologie
Der Berg Landeskrone stammt aus der Frühzeit der Erdentwicklung. Der erloschene Vulkan besteht aus einem Granitsockel und einem Basaltkegel. Als Basaltkegel wird das Basaltgestein im inneren eines erloschenen Vulkans bezeichnet, welches durch Verwitterung im Laufe der Zeit freigelegt wurde. Basalt entsteht, wenn dünnflüssiges Magma in Vulkanen an der Erdoberfläche austritt und schnell zu Lava erkaltet. Basaltkegel, wie die Landeskrone, kommen besonders häufig in Mittelgebirgen vor.
M. Schneider

M3: Vom Bild zur physischen Karte

Darstellung der Landhöhen
Auf einer physischen Karte wird, neben Siedlungsflächen, Verkehrswegen und Gewässern, das Relief der Erdoberfläche dargestellt. Auf dem Schrägluftbild (7.2) ist die Höhe des Vulkans der Landeskrone in der Oberlausitz gut zu sehen. Um die Höhenunterschiede des Reliefs auch in der physischen Karte erkennbar zu machen, werden Berge, Steilküsten, Senken und Täler mithilfe von Höhenlinien, farbigen Höhenschichten, einzelnen Höhenangaben und einer Schummerung dargestellt. Als Schummerung bezeichnet man die Darstellung von Schatten an Erhebungen, z. B. Berghängen, damit diese plastischer wirken. Höhenlinien sind gedachte Linien, die Punkte in gleicher Höhenlage miteinander verbinden. Zwischen den Höhenlinien werden die einzelnen Höhenschichten in unterschiedlichen Farben eingefärbt. Niedrige Höhen zwischen 0 und 200 Metern werden in Grüntönen dargestellt. Über 200 Metern werden Berge in Brauntönen von Ocker bis Dunkelbraun dargestellt. Je höher ein Berg ist, desto dunkler der Braunton. Unterhalb des Meeresspiegels werden die Tiefen des Meeres in Blautönen deutlich gemacht. Je tiefer das Meer ist, desto dunkler der Blauton, mit dem das Meer dargestellt ist. Die höchsten Punkte einer Region werden zudem durch genaue Höhenangaben gekennzeichnet. Im Meer werden dagegen die tiefsten Punkte durch Tiefenangaben gekennzeichnet.
Ein Berg wird zunächst als dreidimensionales Blockbild dargestellt (7.1). Auf dem Blockbild werden die Höhenlinien und die Höhenstufen eingezeichnet. Dann erhält der Berg die Schummerung. Legt man diese beiden Bilder von dem Berg übereinander, erhält der Kartograph eine dreidimensionale Darstellung des Berges mit Höhenlinien, Höhenschichten und Schummerung. Zur Darstellung des Berges in der Karte wird die Darstellung verebnet. Durch die Höhenlinien und Höhenschichten ist die Höhe und Steilheit des Berges nach wie vor zu erkennen. Folgen viele schmale Höhenschichten aufeinander, ist der Berg oder die Küste sehr steil. Sind die einzelnen Höhenschichten jedoch sehr breit gestreckt, steigt die Höhe nur gemächlich an, das Relief ist eher flach. Die Landhöhen werden in der Legende der Karte durch das Blockbild erläutert.

Die physische Karte
Um eine vollständige physische Karte von einer Region zu erstellen, werden neben den Landhöhen auch Verkehrswege und Siedlungsflächen dargestellt. Auf einem senkrecht aufgenommenen Senkrechtluftbild (7.3) ist zwar die Höhe des Vulkanberges Landeskrone nicht mehr zu erkennen, dafür aber Wege, der Grundriss des Ortes Görlitz und die Vegetation der Umgebung. In der physischen Karte (7.4) werden Einzelheiten aus dem Senkrechtluftbild wie zum Beispiel die bebauten Flächen des Ortes Görlitz oder der eisenzeitlichen Burgwall rund um die Landeskrone aufgenommen. Die Bodenbedeckung, wie Waldflächen oder Ackerflächen, werden nicht in einer physischen Karte eingezeichnet. Dafür wirken durch die eingezeichneten Höhenlinien, Höhenschichten, die Schummerung und einzelne Höhenangaben die Höhenunterschiede der Bergkuppe zur Stadt Görlitz sehr plastisch und sind dadurch gut erkennbar.
M. Schneider



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