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Bergbau in Sachsen – Gewinnungs- und Sanierungsbetriebe

aus 978-3-14-100269-0 auf Seite 21 Abb. 3
Diercke Karte Bergbau in Sachsen – Gewinnungs- und Sanierungsbetriebe

 
Bergbau in Sachsen – Gewinnungs- und Sanierungsbetriebe

Energieträger
In Sachsen gibt es drei Tagebaue in denen bis heute Braunkohle abgebaut wird: den Tagebau Vereinigtes Schleenhain im Bergbaurevier Südraum Leipzig sowie die Tagebaue Nochten und Reichwalde im Lausitzer Braunkohlerevier. Braunkohle ist in Deutschland ein wichtiger Energieträger um Strom zu erzeugen. Allerdings wird auch immer häufiger Strom aus regenerativen Energiequellen gewonnen. Regenerative Energie ist im Gegensatz zu Kohle und Erdöl unerschöpflich. So wird auch in Sachsen Erdwärme zur Energiegewinnung eingesetzt.
Neben dem aktiven Bergbau wurden in Sachsen viele Tagebaue, Halden, Fabriken und Kraftwerke stillgelegt. In den so genannten Sanierungsbetrieben werden die Umweltgefahren, die sich aus den alten Anlagen ergeben, überwacht. So soll verhindert werden, dass aus den alten Anlagen beispielsweise Schadstoffe austreten können.
Ein bekanntes Beispiel für großflächige Bergbausanierung ist der Braunkohletagebau in der Lausitz. Aus der Tagebaulandschaft ist mittlerweile eine Seenlandschaft entstanden. Im Süden Sachsens gibt es einige stillgelegte Urangewinnungsanlagen. Dort wurde bis zum Ende der DDR noch Uran für die sowjetische Atomindustrie gefördert.

Industrieminerale
Gewinnungsbetriebe für Kaolin gibt es im mittleren und östlichen Sachsen, etwa bei Meißen und Kamenz. Kaolin, auch Porzellanerde, wird bei der Herstellung von Porzellan (z. B. in der Porzellanmanufaktur Meißen) und bei der Papierherstellung verwendet.
An den Ufern der Zschopau und der Freiberger Mulde sowie am Oberlauf der Weißen Elster wird das Industriemineral Fluorit (Flussspat) gewonnen. Fluorit wird in der Metallindustrie und zur Herstellung von Fluor und Fluorwasserstoffsäure eingesetzt. Zudem ist Fluorit der Grundstoff für optische Linsen und Gläser.

Sedimentäre Locker- und Festgesteine
In Sachsen finden sich große Kies- und Sandvorkommen. Kies und Sand werden bevorzugt in der Bauindustrie eingesetzt. Kies, Sand und Ton wurden von Flüssen, vor allem aus dem Erzgebirge, transportiert und über lange Zeiträume Schicht um Schicht abgelagert. Durch die feste Schichtung der Sandablagerungen entstand zum Beispiel Sandstein. Sedimentäre Festgesteine wie Sandstein, Quarzit und Grauwacke werden insbesondere in der Lausitz abgebaut. Zu den Sedimentgesteinen (Ablagerungsgesteinen) gehören auch Kalk- und Dolomitstein. Entsprechende Gewinnungsbetriebe finden sich in Südsachsen entlang des Erzgebirges. Kalk- und Dolomitsteine dienen als Rohstoffe in den verschiedensten Industriezweigen, etwa in der Zementproduktion. In der Bauindustrie werden sie unter anderem als Bodenplatten, Pflastersteine, Grabsteine oder für Wandverkleidungen verwendet.

Vulkangesteine
Östlich von Leipzig gibt es große Vorkommen an vulkanischen Locker- und Festgesteinen (Basalt, Rhyolith, Diabas). Diese Steine zählen zu den vulkanischen Ergussgesteinen. Bei Vulkanausbrüchen entstehen sie infolge schneller Abkühlung von Lava an der Erdoberfläche. Bei Leipzig liegt auch das hauptsächliche Abbaugebiet solcher Gesteine. Daneben gibt es größere Vorkommen in der Nähe von Zittau. Auch entlang des Erzgebirges werden diese Gesteine bergbaulich gefördert. Lavaströme traten dort aus, als das Erzgebirge vor rund 30 Millionen Jahren durch Hebung entstand.
Neben den Ergussgesteinen werden Tiefengesteine (z. B. Granit) und metamorphe Gesteine (z. B. Gneis) in Sachsen abgebaut. Tiefengesteine bilden sich durch langsame Erstarrung von Magma unter der Erdoberfläche. Metamorphe Gesteine entstehen dagegen durch Umwandlung von Gesteinen in großer Tiefe durch hohen Druck und hohe Temperaturen.
Granite und Gneise werden z. B. als Pflasterstein, Bordstein, Grabstein und zur Verkleidung von Fassaden verwendet.
S. Lemke, J. Seibel, M. Schneider



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