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Sachsen – Wetterextreme und Gewässerveränderung

aus 978-3-14-100269-0 auf Seite 20 Abb. 1
Diercke Karte Sachsen – Wetterextreme und Gewässerveränderung

 
Sachsen – Wetterextreme und Gewässerveränderung

Wetterextreme in Sachsen
Der Klimawandel wirkt sich in Deutschland unterschiedlich aus. Allgemein nehmen Wetterextreme zu. Auch das Bundesland Sachsen bleibt vor Wetterextremen, z. B. starken Niederschlägen, nicht verschont.
Am deutlichsten wurde dies durch die Hochwasserkatastrophe im Jahr 2002 am Oberlauf der Elbe. Die unmittelbare Ursache für dieses Sommerhochwasser war vorheriger Starkregen gewesen. Entlang der Elbe waren nahezu alle ufernahen Bereiche betroffen.
Im Sommer 2010 führten lang anhaltende Regenfälle zu Überschwemmungen entlang des Oderlaufes an der deutsch-polnischen Grenze. Besonders traf es die Uferbereiche zwischen Zittau und Görlitz. In 1997 war es durch schwere Unwetter in derselben Region schon einmal zu Überschwemmungen gekommen.
Im Mai 2010 richtete ein Tornado in Nordsachsen verheerende Schäden an. Auch der Süden von Brandenburg blieb davon nicht verschont. Der Tornado deckte Dächer ab, entwurzelte Bäume und brachte Gebäude zum Einsturz. Schuld daran waren Luftmassen, die von der Nordsee heranzogen, auf wärmere Luft trafen und sich in mehreren Gewittern entluden. Dazu kamen Niederschläge von zum Teil 30 bis 40 Liter pro Quadratmeter. Zuvor hatte es bereits in früheren Jahren vereinzelte Tornadovorkommen im Süden von Sachsen gegeben.
In den westlichen, zentralen und südlichen Regionen von Sachsen richteten faustgroße Hagelkörner, begleitet von schweren Gewittern, in den vergangenen zehn Jahren große Schäden an. Im Sommer 2006 traf es die Stadt Leipzig. Der so entstandene Sachschaden wurde in Millionenhöhe beziffert. In 2008 kam es zu weiteren Schäden durch Hagel nahe Döbeln am Fluss „Freiberger Mulde“.

Auswirkungen durch Eingriffe des Menschen
Hochwasserereignisse hat es schon immer gegeben. Die zeitliche Häufung dieser Extremereignisse hängt jedoch stark mit dem Klimawandel und der globalen Erwärmung zusammen. Hinzu kommt eine Verschärfung der Situation durch den Eingriff des Menschen in natürliche Gegebenheiten.
Dazu gehören deutliche und zum Teil sehr starke Eingriffe an Flussläufen und die Beseitigung bzw. Verschmälerung der für den Überlauf wichtigen Flussauen. Durch Abholzung der Wälder können die Böden nicht mehr so viel Wasser aufnehmen. Hinzu kommen die Bodenversiegelung und das Bauen von Deichen. Die Abflussgeschwindigkeit der Flüsse vergrößert sich und damit auch dessen Zerstörungskraft. Oder, Elbe und die Zwickauer Mulde sind Flüsse, deren natürliches Fließverhalten im Lauf der Jahrhunderte deutlich bis stark verändert worden ist. Der anthropogene (menschliche) Einfluss bei derartigen Ereignissen ist also nicht unerheblich.
J. Seibel



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