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Sachsen-Anhalt – physische Übersicht

aus 978-3-14-100270-6 auf Seite 13 Abb. 2
Diercke Karte Sachsen-Anhalt – physische Übersicht

 
Sachsen-Anhalt – physische Übersicht

Sachsen-Anhalt grenzt im Westen und Nordwesten an Niedersachsen, im Norden und Nordosten an Brandenburg, im Südosten an Sachsen sowie im Süden und Südwesten an Thüringen. Der Norden des Bundeslandes wird von flachen Ebenen und leicht welligem Hügelland eingenommen. Aus einem Altmoränengebiet entstanden die Altmark, die Colbitz-Letzlinger Heide und die Magdeburger Börde, die zum Norddeutschen Tiefland gehören. Als Moräne wird das von Gletschern transportierte und abgelagerte Material, zum Beispiel Geröll, bezeichnet. Altmoränenlandschaften sind, im Vergleich zu Jungmoränenlandschaften, bereits stark verwittert und daher flachwellig bis hügelig.
Im Osten durchschneidet von Südosten in Richtung Norden das Elbtal die Region. Ganz im Osten findet man mit dem Fläming und der Dübener Heide kleine waldige Hügelketten. Den Südwesten prägt der Harz, der einen Teil der Mittelgebirge darstellt. Der 1142 Meter hohe Brocken ist die höchste Erhebung von Sachsen-Anhalt. Wichtigste Flüsse sind die Saale mit ihren Nebenflüssen Unstrut und Bode, die Mulde und ganz im Norden die Havel. Diese Flüsse münden, abgesehen von den beiden Nebenflüssen, in die Elbe.

Region Altmark
In der Altmark werden stellenweise nur Höhen von unter 50 Metern (Elbtal, Jeetzelniederung) erreicht. Mit ihren sandig-lehmigen Böden und den größtenteils bewaldeten Sanderflächen ist die Altmark nur dünn besiedelt. Sander sind weite Schotterebenen, die durch austretende Schmelzwasser der Gletscher entstanden sind. Die Colbitz-Letzlinger Heide ist Teil des Südlichen Landrückens, der als Endmoräne entstand. Der Südliche Landrücken wird durch das Elbtal getrennt und findet im Fläming seine Fortsetzung. Große Teile des Elbtals, die Auenlandschaft Wische im Norden und die Mittelelbe (als Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe) stehen unter Naturschutz.

Magdeburger Börde
Südlich des Mittellandkanals und des Elbe-Havel-Kanals findet das Norddeutsche Tiefland in der Magdeburger Börde seine Fortsetzung. Aufgrund nacheiszeitlicher Lössablagerungen ist die Landschaft mit ihren Schwarzerdeböden ausgesprochen fruchtbar. Löss ist eine durch den Wind transportierte feinkörnige, kalkhaltige Ablagerung. Zusammen mit dem südlich anschließenden Harzvorland gehört die Magdeburger Börde zu der dicht besiedelten Kernregion von Sachsen-Anhalt. Die sanft zur Elbe abfallende Südseite des eiszeitlich entstandenen Fläming ist im Gegensatz zum in Brandenburg liegenden Nordteil weniger dicht bewaldet. Wälder prägen auch die Annaburger Heide und die Dübener Heide jenseits der Elbe. Der Südosten des Landes um Halle, Naumburg und Zeitz ist Teil der Leipziger Tieflandsbucht.

Harz
Das flache nördliche Vorland des Harzes wird von den bewaldeten Hügeln Huy und Hakel überragt. Über dem Harzvorland erhebt sich steil der Harz. Der Norden mit dem Brocken gehört zum größtenteils mit Fichten bestandenen Oberharz. Hier befindet sich auch der Nationalpark Harz. Östlich des Flusses Bode schließt sich der etwas flachere, vorwiegend mit Misch- und Laubwäldern bestandene Unterharz an. Zwischen Harz und Kyffhäuser an der Grenze zu Thüringen liegt die fruchtbare Senke der Goldenen Aue, eine der landwirtschaftlich ertragreichsten Regionen Deutschlands.

Physischer Profilschnitt (Seite 13 unten)

Der Schnitt durch das physische Profil Sachsen-Anhalts führt vom Harz im Westen des Bundeslandes über die Magdeburger Börde und die Colbitz-Letzlinger Heide bis zum Arendsee in der Altmark im äußersten Norden. Die Geländeunterschiede, insbesondere zwischen Harz und Tiefland, werden durch die 25fache Überhöhung des Profils verstärkt.

Harz und nordöstliches Harzvorland
Deutlich hebt sich der Harz mit dem Brocken als höchste Erhebung (1142 Meter) ab. Das flache Vorland des Harzes, welches nur noch Landhöhen zwischen 150 und 210 Metern erreicht, wird entlang der Profillinie einzig vom bewaldeten Höhenzüg des Huy überragt.

Magdeburger Börde
Im Profil ist die leicht hügelige Landschaft der Magdeburger Börde erkennbar; auch die Landeshauptstadt Magdeburg liegt in dieser Börde. Die Landhöhen der Magdeburger Börde erreichen an ihrem tiefsten Punkt nur etwa 50 Meter. An mehreren Stellen wird die Landschaft von Gewässern wie der Bode, dem Mittellandkanal oder der Ohre eingeschnitten.

Colbitz-Letzlinger Heide und Altmark
Die Colbitz-Letzlinger Heide als Teil des Südlichen Landrückens erhebt sich aus dem Tiefland bis etwa 110 Metern Höhe. In der tiefgelegenen Altmark werden stellenweise Höhen von unter 50 Metern erreicht.
E. Astor, M. Schneider, S. Lemke



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