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Großraum Magdeburg – Bevölkerung

aus 978-3-14-100270-6 auf Seite 17 Abb. 2
Diercke Karte Großraum Magdeburg – Bevölkerung

 
Großraum Magdeburg – Bevölkerung

Bevölkerungsrückgang
Im Großraum Magdeburg fanden seit der Wiedervereinigung zwei gegenläufige Tendenzen der Bevölkerungsentwicklung statt: Während die Bevölkerungszahl in der Stadt Magdeburg in den letzten 20 Jahren von 280 000 auf 230 000, also um 18 Prozent, absank, kann das Umland teilweise starke Zuwächse verbuchen. Dieser Anstieg kann allerdings die Verluste der Landeshauptstadt nicht ausgleichen: Der Bevölkerungsrückgang im gesamten Großraum Magdeburg betrug zwischen 1990 und 2010 etwa 10 Prozent, er ist damit im Zusammenhang mit dem allgemeinen Rückgang in den östlichen Bundesländern zu sehen, der seit der Wende zu beobachten ist. Neben einer verstärkten Suburbanisierung (Stadtflucht) innerhalb des Großraums (die lediglich zu Lasten der Kernstadt geht) ist somit die gesamte Region von großräumiger Abwanderung und Geburtenrückgang betroffen. Vor allem der industrielle Strukturwandel im Zuge der Wende hat die einstige „Stadt des Schwermaschinenbaus“ erheblich getroffen, sodass insbesondere junge und gut ausgebildete Bevölkerungsteile in wirtschaftlich besser gestellte Regionen der westlichen Bundesländer oder in die Metropole Berlin abwanderten.

Wachstumsregionen im Umland
Der Bevölkerungsanstieg im Umland Magdeburgs betrifft insbesondere die Gemeinden, die unmittelbar an die Landeshauptstadt grenzen („Speckgürtel“) oder sich in verkehrsgünstiger Lage befinden. Vor allem von jungen Familien wird die Möglichkeit geschätzt, das breite infrastrukturelle und kulturelle Angebot des Oberzentrums Magdeburg nutzen zu können, ohne auf einen Wohnsitz im Grünen verzichten zu müssen. Ein großer Teil der Erwerbsbevölkerung in diesem stadtnahen Umland arbeitet in Magdeburg und pendelt. Im industriellen Sektor nimmt auch nach dem Strukturwandel die Maschinenbaubranche wieder einen hohen Stellenwert ein. Weiterhin beherbergt die Stadt als Landeshauptstadt zahlreiche öffentliche Einrichtungen, darüber hinaus eine Universität und verschiedene wissenschaftliche Institute. In den letzten Jahren sind aber auch im Umland durch Gewerbegebiete in verkehrsgünstiger und stadtnaher Lage zahlreiche Arbeitsplätze entstanden: Allein im unmittelbar am nördlichen Stadtrand der Landeshauptstadt gelegenen Barleben, das zudem über einen direkten Autobahnanschluss an die A 2 verfügt, entstanden nach der Wende fünf Gewerbegebiete. Allen voran ist der Technologiepark Ostfalen zu nennen, mit einer im Bebauungsplan ausgewiesenen Fläche von 300 ha (erweiterbar auf 900 ha) und einem Angebot von 2300 Arbeitsplätzen.
Die oftmals in weiterer Entfernung zu Magdeburg gelegenen Mittelzentren wie Haldensleben und Burg mussten hingegen einen Bevölkerungsrückgang verzeichnen, auch wenn dieser nicht ganz so drastisch ausfiel wie im Falle der Landeshauptstadt.
B. Schreier



Stichworte: Abwanderung Ballungsraum Bevölkerungsentwicklung Gewerbegebiet Magdeburg Sachsen-Anhalt Speckgürtel Strukturwandel Suburbanisierung Umland Wende


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