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Bodenbedeckung im Satellitenbild

aus 978-3-14-100270-6 auf Seite 18 Abb. 1
Diercke Karte Bodenbedeckung im Satellitenbild

 
Bodenbedeckung im Satellitenbild

Satellitenfotografie und Landsat7
Als Satellitenfotografie wird das technische Verfahren zum Erstellen eines Fotos aus dem Orbit eines Planeten von dessen Oberfläche mithilfe eines Satelliten bezeichnet. Die Technik wurde für militärische Zwecke während des Kalten Krieges entwickelt, um die Truppenbewegungen feindlicher Staaten überwachen zu können. Die zivile Nutzung begann 1960, als die ersten Wettersatelliten installiert wurden. Auch für die Beobachtung anderer Himmelskörper wurde und wird die Satellitenfotografie eingesetzt.
Der Fernerkundungssatellit Landsat7 umkreist die Erde in einer Höhe von 705 km. Beim System Landsat werden Daten in sieben Spektralkanälen im sichtbaren und im unsichtbaren Bereich bei einer Auflösung von beispielsweise 30 x 30 Metern aufgenommen. Diese Daten werden zu Bodenstationen gesendet, die sie anschließend an Forschungseinrichtungen weitergeben. Jedes Gebiet wird in bestimmten Zyklen erneut fotografiert, sodass zeitlich dichte Datenreihen entstehen.
Die Rohdaten werden dann mit speziellen Computerprogrammen weiterverarbeitet. Diese ermöglichen eine Korrektur von Flugbahnschwankungen und eine geometrische Anpassung an die Koordinaten von Kartenwerken. Zugleich sorgen sie für die Zusammensetzung räumlich benachbarter Aufnahmen, die Auswertung der Spektralbereiche und für die nötigen Farb- und Kontrastkorrekturen. Neben Fotografien können auch Infrarotaufnahmen zur Ermittlung der Wärmeabstrahlung oder ähnliche Darstellungen einzelner Spektralbereiche hergestellt werden.

Farben und Strukturen
Zur Orientierung dienen in erster Linie die Farben und Strukturen. Als Hilfsmittel zur Orientierung dienen die Staats- und Bundesländergrenzen.
An der Rotfärbung leicht zu erkennen sind die städtischen Verdichtungsräume in Sachsen-Anhalt, besonders die Städte Magdeburg, Halle, Dessau-Roßlau und Wittenberg. Um diese Verdichtungsräume herum gruppiert sich das hellgrün-beigegesprenkelte Ackerland. Besonders die Magdeburger Börde ist leicht erkennbar. In Sachsen-Anhalt werden über 60 Prozent der Fläche ackerbaulich genutzt, während fast 25 Prozent von Wald bedeckt sind. Leicht an der Färbung zu erkennen sind der Harz, die Colbitz-Letzlinger Heide (einer der größten Truppenübungsplätze nordwestlich von Magdeburg) und die Dübener Heide im Ostrand an der Grenze zu Sachsen. Sie sind durch die scharfe Abgrenzung gut zu identifizieren.
Daneben können markante Strukturen hilfreiche Anhaltspunkt für das Verständnis der Karte liefern. Auffällig sind beispielsweise die dunkelblau gefärbten Gewässer. So lassen sich der Verlauf der Elbe und einige Seen (Goitzsche bei Bitterfeld, Geiseltalsee bei Merseburg, Arendsee an der Nordgrenze) gut erkennen.
J. Potschka



Stichworte: Fernerkundung Flächennutzung Fotografie Landsat Sachsen-Anhalt Satellit


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