Die Welt online entdecken
 
 

Bevölkerungsdichte

aus 978-3-14-100270-6 auf Seite 23 Abb. 4
Diercke Karte Bevölkerungsdichte

 
Bevölkerungsdichte

Die durchschnittliche Bevölkerungsdichte in Deutschland lag im Jahr 2009 bei 229 Einwohnern/km². Die drei Stadtstaaten Berlin (3861 Einwohner /km²), Hamburg (2349) und Bremen (1637) lagen weit oberhalb dieses Werts. Mit großem Abstand folgen die Flächenländer Nordrhein-Westfalen (524) und Baden-Württemberg (301). Sachsen-Anhalt liegt mit einer Bevölkerungsdichte von 115 Einwohnern/km² auf dem 14. Rang aller 16 Bundesländer, vor Brandenburg (85) und Mecklenburg-Vorpommern (71).

Gemeinden und Landkreise mit sehr geringen Bevölkerungsdichten
Die überwiegende Mehrzahl der Gemeinden in den vier nördlichen Landkreisen Sachsen-Anhalts – Altmarkkreis Salzwedel, Stendal, Börde und Jerichower Land – weisen sehr geringe Bevölkerungsdichten von unter 100 Einwohnern/km² auf. Eine ähnliche Situation zeigen darüber hinaus nur die Gemeinden im Landkreis Wittenberg im Osten Sachsen-Anhalts. Hinsichtlich dieser Werte gehören diese Gemeinden und Landkreise zu den Peripherräumen Deutschlands. Hierzu zählen alle dünn besiedelten Gebiete mit unter 100 Einwohnern/km² sowie einer größeren Entfernungen zu den Zentren. Die Peripherräume sind im gesamten Bundesgebiet verteilt, sie nehmen 58 Prozent der Gesamtfläche Deutschlands ein. So besitzen zum Beispiel auch viele Gemeinden in den angrenzenden Bundesländern sehr geringe Bevölkerungsdichten, etwa in Brandenburg und Niedersachsen.

Kreisfreie Städte mit hohen Bevölkerungsdichten
Die kreisfreien Städte Magdeburg und Halle sind mit deutlich über 1000 Einwohnern/km² die Gemeinden in Sachsen-Anhalt, die zu den Zentralräumen Deutschlands gehören. Die Zentralräume verteilen sich auf lediglich elf Prozent der Fläche des gesamten Bundesgebiets. Außer einer hohen Bevölkerungsdichte weisen diese Räume auch eine starke Einbindung in das überregionale Verkehrsnetz auf. Hierzu zählt zum Beispiel eine gut ausgebaute Infrastruktur mit Autobahnen und Flughäfen (siehe auch Erläuterungen zur Karte 23.2 „Raumordnung“).
Die dritte kreisfreie Stadt Sachsen-Anhalts Dessau-Roßlau weist mit etwa 360 Einwohnern/km² im Vergleich zu den zwei anderen kreisfreien Städten eine deutlich niedrigere Bevölkerungsdichte auf.

Handlungserfordernisse infolge der abnehmenden Bevölkerungsdichte
Die Bevölkerungsdichte ist keine feste Größe. Im Verlaufe der Jahre und Jahrzehnte kann sie abnehmen oder zunehmen. In Sachsen-Anhalt lassen sich beispielsweise im Zeitraum von 1990 bis 2008 für alle Landkreise und kreisfreien Städte deutliche Abnahmen feststellen. Infolge sinkender Geburten und anhaltendem Wegzug verringerte sich die Bevölkerungsdichte zum Teil um über 20 Prozent (siehe auch Erläuterungen zur Karte 23.5 „Bevölkerungsentwicklung“). Prognosen zeigen, dass sich dieser Trend auch zukünftig fortsetzen wird. Daher ist es von großer Wichtigkeit, in den ausgedünnten Landstrichen den Zugang zu allen notwendigen infrastrukturellen Einrichtungen (z. B. Schulen und Krankenhäuser) zu erhalten.
U. M. Buchheim



Stichworte: Bevölkerungsdichte Gemeinde Kreisfreie Stadt Landkreis Peripherraum Sachsen-Anhalt Zentralraum


Kontakt / Impressum | Datenschutzhinweis