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Weltkulturerbe Quedlinburg

aus 978-3-14-100270-6 auf Seite 25 Abb. 3
Diercke Karte Weltkulturerbe Quedlinburg

 
Weltkulturerbe Quedlinburg

Sehenswürdigkeiten
Stiftskirche, Schloss und Altstadt von Quedlinburg gehören seit 1994 zum UNESCO-Weltkulturerbe. Quedlinburg wurde in die Liste aufgenommen, weil die UNESCO hier das Kriterium 4 als erfüllt ansieht. Das Kriterium lautet: „Die Objekte sind ein besonderes Beispiel eines Gebäudes, eines architektonischen oder technologischen Ensembles bzw. einer Landschaft, die ein Stadium oder mehrere menschlicher Geschichte veranschaulichen.“
Dies trifft zu aufgrund der Grabstätten des ersten deutschen Königspaares in der Krypta der romanischen Stiftskirche auf dem Schlossberg und aufgrund des beeindruckenden Bestandes von mehr als 1300 Fachwerkhäusern. Sein geschlossener mittelalterlicher Stadtgrundriss und sein riesiger Bestand an Fachwerkhäusern dokumentieren mehr als sechs Jahrhunderte Fachwerkbau. Stiftskirche, Schloss, Münzenberg, Altstadt und historische Neustadt bilden ein Gesamtkunstwerk mit großer Geschlossenheit.

Geschichte
Die Stiftskirche St. Servatius mit ihrem berühmten Domschatz, die tausendjährige Wipertikirche und die Reste des Marienklosters auf dem Münzenberg bezeugen die Bedeutung des Ortes für die Könige und Kaiser des 10. Jahrhunderts. König Heinrich I. wurde auf dem Quedlinburger Schlossberg begraben. Seine Witwe Mathilde gründete hier ein Frauenstift. Als Aufenthaltsort der ottonischen Könige und Kaiser war Quedlinburg im Hochmittelalter einer der wichtigsten Orte der Zeit.
Bis in das 15. Jahrhundert vergrößerte sich Quedlinburg stetig und entwickelte sich zu einem florierenden Handelszentrum. Im Jahr 1802 wurde das Stift im Zuge der Säkularisierung nach 866 Jahren aufgelöst. Die Schlossgebäude gingen in den Besitz des preußischen Staates über.

Sanierung
Das Welterbe ist durch ein Naturphänomen in Gefahr. Der Schlossberg droht mit zahlreichen Fachwerkhäusern ins Tal zu rutschen. Momentan wird ein umfassendes Gutachten als Grundlage für die weitere Sanierung des Schlossberges erstellt. Rund zwei Millionen Euro stehen dafür sowie für die dringendsten Arbeiten bereit. Die Gelder wurden von der Europäischen Union sowie von Bund und Land zur Verfügung gestellt. Die Kosten für die umfangreiche Sanierung, nämlich die Stabilisierung des Schlossbergs, werden auf etwa zwölf bis 20 Millionen Euro geschätzt.
J. Potschka



Stichworte: Fachwerk Geschichte Mittelalter Quedlinburg Sachsen-Anhalt Sanierung Sehenswürdigkeiten UNESCO Weltkulturwerbe


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