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Bodetal – Wandergebiet

aus 978-3-14-100270-6 auf Seite 26 Abb. 2
Diercke Karte Bodetal – Wandergebiet

 
Bodetal – Wandergebiet

Der Nordrand des Harzes ist reich an Städten, die für Touristen interessant sind: Goslar mit seiner romanischen Kaiserpfalz, das Soleheilbad Bad Harzburg und Wernigerode als Ausgangspunkt einer Fahrt auf den Brocken sind nur drei Beispiele. Die kleinere Stadt Thale punktet mit seiner besonderen Lage am Austritt des Flüsschens Bode aus dem Mittelgebirge.

Das Bodetal
Die Bode entspringt im Hochharz und mündet nach 169 Kilometern in die Saale. Besonders spektakulär verläuft sie auf den zehn Kilometern zwischen Treseburg und Thale. Dort hat sie sich in einer Schlucht bis zu 280 Meter tief in den Granit eingeschnitten. Das Naturschauspiel lockt im Jahr hunderttausende Besucher an und beschert den Tourismusbetrieben sichere Einnahmen. Das Bodetal zwischen Treseburg und Thale wurde bereits 1937 zum Naturschutzgebiet erklärt. Mit einer Fläche von 474 Hektarn gehört das Naturschutzgebiet zu den größten in Sachsen-Anhalt.
Dem in den letzten Jahren ausufernden Aktivtourismus, wie zum Beispiel Mountainbiken oder Klettern, setzen die Enge des Tals und seine empfindliche Pflanzen- und Tierwelt Grenzen. Dort können nur Wanderer unterwegs sein, Radfahren ist ebenso untersagt wie das Befahren des Flusses. Neben einem Weg am Talgrund gibt es einen Höhenweg, der vom Hexentanzplatz nach Treseburg führt.
Von den besonders interessanten Punkten der Wanderroute sind einige in der Karte verzeichnet: Der Bodekessel ist ein Strudeltopf, der durch einen ehemaligen Wasserfall entstanden ist. Als „Langer Hals“ wird der Berg an einer besonders deutlich ausgeprägten Flussschleife bezeichnet. Die flussaufwärts liegenden Gewitterklippen erhielten ihren Namen von einem Förster, der bei einem Gewitter Schutz in einer Nische der Klippen suchte.
Die einmalige Natur wurde ab dem Ende des 18. Jahrhunderts öffentlich bekannt, als im Zuge der Romantik (Epoche der Zeitgeschichte) auch der Mittelrhein „entdeckt“ wurde. Zu den damaligen Besuchern gehörten Johann Wolfgang von Goethe (1784), Alexander von Humboldt (1790) und Joseph von Eichendorff (1805). Seit 1937 existiert ein heute rund 4,7 km² großes Naturschutzgebiet.

Thale
Die rund 15 000 Einwohner zählende Stadt Thale hat sich komplett auf den Tourismus eingestellt. An ihrer Südwestgrenze liegen die beiden Felsen Rosstrappe (403 Meter) und Hexentanzplatz (451 Meter), von denen der eine per Sessellift, der andere per Kabinenbahn erreicht werden kann. Auf der Höhe des Hexentanzplatzes locken ein Tierpark und der „Harzbob“ Touristen an. Der Harzbob ist eine ein Kilometer lange Allwetter-Rodelbahn. Auf der anderen Seite der Bode wurde der „Rosstrappen-Downhill“ eingerichtet, eine Strecke für Mountainbike-Fahrer. Für Wanderfreunde spannt sich ein Wegenetz von über 120 Kilometern Länge über die Region.
Thale ist besonders auf Familien eingestellt, die bei schlechtem Wetter auch den Indoor-Spielplatz „Bau-Spiel-Haus“ nutzen können. Darüber hinaus bietet Thale klassische Besuchsziele wie das Hüttenmuseum, das Harzer Bergtheater und das Kloster Wendhusen. Außerdem ist Thales Lage optimal für Tagesausflüge in die benachbarten Städte Quedlinburg und Wernigerode geeignet.
D. Falk, M. Schneider, S. Lemke



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