Naturraum
Tangermünde liegt direkt an der Mündung der Tanger in die Elbe im nördlichen Sachsen-Anhalt in der Region Altmark. Die Region Altmark ist eine stark landwirtschaftlich geprägte Kulturlandschaft. Trotzdem erhielt sich die Region im Elbtal ihren naturräumlichen Charakter, der sowohl von Kiefern-, Eichen- und Buchenwäldern als auch von Heiden geprägt ist. Am Rand der Stadt Tangermünde sind in einigen Bereichen Sümpfe zu finden. Durch die regelmäßigen Hochwasser der Elbe werden die Talauen immer wieder überflutet und bieten einen einzigartigen Lebensraum für viele seltene und gefährdete Tier- und Pflanzenarten.

Geschichte
Die Gründung der Stadt Tangermünde geht auf den Bau der Burg Tangermünde im 11. Jahrhundert zurück, welche auf der Hochfläche einer eiszeitlichen Endmoräne gebaut wurde. Endmoränen sind am Ende von Gletschern aufgeschobene Schotterberge, die sich im Laufe der Jahrhunderte zu Hügeln und Bergen verfestigt haben. Rund um die Burg entwickelte sich im 12. Jahrhundert eine kaufmännische Siedlung aus der später die Stadt Tangermünde hervorging. Nach dem Dreißigjährigen Krieg konnte sich die Stadt jedoch nicht als Handelszentrum behaupten und wurde eine eher unbedeutende Landesstadt. Durch die lange Geschichte der Stadt ist in Tangermünde eine gut erhaltene Altstadt mit vielen Fachwerkhäusern vorzufinden. Außerdem befinden sich eine noch fast geschlossene Stadtmauer und die teilweise erhaltene Burganlage der Burg von Tangermünde im Stadtgebiet. Der historische Stadtkern, die historische Stephanskirche und die Burg Tangermünde sind durch ihre erhöhte Lage und durch Eindeichungen gegen eindringendes Hochwasser geschützt.
M. Schneider

M2: Vom Bild zur thematischen Karte

Luftbilder
Auf dem Schrägluftbild (6.1) ist die Stadt Tangermünde an der Elbe in Sachsen-Anhalt zu sehen. Auf dem Foto ist der gesamte Ort gut zu erkennen. Allerdings werden durch den schrägen Aufnahmewinkel des Fotos einige Gebäude, Straßen und Wege von anderen Gebäuden und Bäumen verdeckt. Um von dem Foto zu einer Karte des Ortes zu gelangen, muss daher zunächst ein zweites Foto aus der senkrechten Perspektive gemacht werden. Auf dem Senkrechtluftbild (6.2) erkennt man zwar keine Fassaden mehr, dafür aber den gesamten Grundriss der Stadt, die Straßen und den Hafen. Bei dem Senkrechtluftbild zeigt der obere Bildrand nach Norden: Die Aufnahme ist genordet. Dadurch lässt sich die Übertragung in Landkarten vereinfachen, da diese auch immer nach Norden ausgerichtet sind.

Maßstab
Die Senkrechtaufnahme von der Stadt Tangermünde (6.2) wurde aus 1000 Metern Höhe gemacht. Je nachdem, wie hoch der Aufnahmepunkt des Senkrechtluftbilds liegt, desto kleiner oder größer wird der Maßstab der später daraus entstehenden Karte. Der Maßstab benennt also immer das Verkleinerungsverhältnis einer Karte. Die Karte, die die Kartographen aus dem Senkrechtluftbild von Tangermünde gezeichnet haben (6.3), hat den Maßstab 1:10000. Da nicht jede Einzelheit der Landschaft in der Karte aufgenommen werden kann, vereinfachen Kartographen das Senkrechtluftbild bei der Herstellung der Karte. Wege und Bäche müssen zudem oft breiter eingezeichnet werden, als sie in Wirklichkeit sind, damit man sie in den Karten noch erkennen kann.
Bei einer Aufnahme aus einer sehr großen Höhe wird die Darstellung der Wirklichkeit stark verkleinert. Je stärker die Wirklichkeit verkleinert wird, desto kleiner ist der Maßstab der Karte. Bei sehr kleinen Maßstäben, zum Beispiel bei einer Autobahnkarte im Maßstab 1:250 000, gehen durch die Verkleinerung viele Details der Karte verloren. Städte und Straßen erscheinen in diesen Karten nur noch als Kreise und Linien.

Legende
In der Legende wird jedes Kartenzeichen erklärt, sodass man die Karte ganz einfach lesen kann. Kartenzeichen sind Symbole, mit denen der Kartograph die einzelnen Bestandteile der Karte darstellt. In der Karte von Tangermünde (6.3) steht eine gezackte Linie zum Beispiel für die Deichlinie am Hafen. Auf anderen Karten kann eine solche Linie jedoch auch eine Grenze darstellen. Die Bedeutung der Symbole oder auch Signaturen wird in der Legende erklärt. Meistens verwenden Kartographen jedoch ähnliche Signaturen für die gleichen darzustellenden Objekte.
M. Schneider