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Geologische Übersicht

aus 978-3-14-100273-7 auf Seite 12 Abb. 1
Diercke Karte Geologische Übersicht

 
Geologische Übersicht

Regionale Gliederung
Die Karte zeigt, dass das Saarland geologisch sehr unterschiedlich geprägt ist. Ganz im Norden hat das Saarland Anteil am Mittelgebirge Hunsrück, das im Zuge der variskischen Gebirgsbildung im Devon aufgefaltet wurde (siehe auch Erläuterungen zur Grafik 87.3 „Erdzeitalter“).
Im zentralen östlichen Teil erstrecken sich das Saar-Nahe-Bergland und das Pfälzer Bergland, die zu einem großen Teil aus Schichten des Perm (Rotliegendes) aufgebaut sind.
Südlich der Rotliegend-Schichten zieht sich ein Band aus Ablagerungen des Oberkarbon, die zu einem Sattel aufgewölbt sind (u. a. Bereich des Saarkohlenwaldes).
Um den Karbongürtel herum erstreckt sich südlich ein bereites Gebiet aus Trias-Schichten: Zunächst findet sich ein Band aus Buntsandstein, das etwa von Homburg im Osten über Saarbrücken und entlang der Saarschiene bis nach Saarlouis reicht. Auch die waldreiche Landschaft des Warndt im Südwesten gehört noch zu diesem Buntsandsteingebiet. Nach Westen bzw. Südosten wird das Buntsandsteingebiet abgelöst von vorherrschenden Muschelkalkflächen. Hierzu zählen die Merziger Muschelkalkplatte (mit dem in der Karte beschrifteten Saargau), das Lothringer Stufenland und der Bliesgau.

Erdaltertum (Paläozoikum) – vor 590 bis 250 Millionen Jahren
Die ältesten bekannten Schichten des Saarlands stammen aus dem Unterdevon (416 bis 398 Mio. Jahre). Entsprechende Schichten treten insbesondere am Rande des Hunsrück zu Tage. Damals war der heutige Hunsrück zeitweise vom Meer überflutet und es entstanden – als älteste devonische Gesteine – buntgefärbte Tonschiefer und Sandsteine (die so genannten „Bunten Schiefer“).
Die Ereignisse im Karbon, genauer im Oberkarbon (318 bis 299 Mio. Jahre), waren vor allem für die spätere industrielle Entwicklung des Saarlandes bedeutsam: Im Oberkarbon entwickelten sich ausgedehnte Sumpfgebiete, die die Grundlage für die Bildung von Kohle und damit für die Kohleflöze lieferten (insbesondere im Bereich des Saarkohlenwaldes).
Die Periode des Perm ist für das Saarland hinsichtlich der Schichten des Rotliegenden (299 bis 257 Mio. Jahre) von Bedeutung, die in den nördlichen Teilen des Saarlandes verbreitet sind. In der Rotliegend-Epoche kam es auch zu einem ausgeprägten Vulkanismus. Vulkanische Gesteine, die bis an die Oberfläche vordrangen, finden sich im Saar-Nahe-Bergland flächenhaft.

Erdmittelalter (Mesozoikum) – vor 250 bis 65 Millionen Jahren
Aus der Ära des Erdmittelalters ist für das Saarland die Trias-Zeit (250 bis 200 Mio. Jahre) entscheidend. Große Teile des östlichen, südlichen und südwestlichen Landesteils sind geprägt von den Trias-Epochen Buntsandstein, Muschelkalk sowie – untergeordnet – Keuper. Unter jeweils ganz unterschiedlichen Bedingungen kam es zur Bildung mächtiger Gesteinseinheiten, zunächst von Sandsteinen (Buntsandstein-Epoche), gefolgt von stark muschelhaltigen Karbonatgesteinen (Muschelkalk-Epoche) und schließlich mergeligen Tongesteinen (Keuper-Epoche). Letztere sind im Saarland jedoch nur in einem sehr kleinen Bereich zu finden und in der Karte nicht hervorgehoben.

Erdneuzeit (Känozoikum) – seit 65 Millionen Jahren
In der Erdneuzeit sind es vor allem die Prozesse, die im Quartär (1,8 Mio. Jahre bis heute) das Landschaftsbild geformt haben. Hierzu zählen die pleistozänen Flussterrassen sowie holozäne Talauen und auch Moore. Im Hunsrück finden sich zudem Verebnungsflächen, die sich durch das Wechselwirken von Hebung und Abtragung herausgebildet haben.
S. Lemke



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