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Pendlerverflechtung in der Großregion

aus 978-3-14-100273-7 auf Seite 19 Abb. 3
Diercke Karte Pendlerverflechtung in der Großregion

 
Pendlerverflechtung in der Großregion

Die Karte zeigt die Pendlerverflechtung in der Großregion „Saar-Lor-Lux-Rheinland-Pfalz-Wallonien“ (kurz: „die Großregion“).

Die Großregion
Die Großregion ist ein europäischer Großraum, der sich durch enge wirtschaftliche Verflechtungen auszeichnet. Im Einzelnen umfasst er die französische Region Lothringen, das Land Luxemburg, die belgische Region Wallonien (Wallonie) sowie die deutschen Bundesländer Saarland und Rheinland-Pfalz. Hervorgegangen aus dem Kernraum Saar-Lor-Lux (vgl. Karten 18.1, 19.2), erstreckt sich die Großregion auf einer Fläche von über 65 000 km² und zählt rund 11,2 Millionen Einwohner.
Ein besonderes Merkmal der Großregion ist der gemeinsame Arbeitsmarkt, der insbesondere durch die enge Pendlerverflechtung zum Ausdruck kommt.

Pendlerverflechtung in der Großregion
Zwischen den Teilregionen der Großregion „Saar-Lor-Lux-Rheinland-Pfalz-Wallonien“ pendeln täglich rund 200 000 Berufstätige von ihrem Wohnort zum Arbeitsplatz und zurück. Die Zahl der grenzüberschreitenden Pendler (auch Grenzgänger genannt) hat dabei in den letzten Jahren erkennbar zugenommen. Die Großregion gilt damit als der größte grenzüberschreitende Berufspendlerraum innerhalb Europas.
Das Herkunftsgebiet, aus dem die meisten Grenzgänger kommen, ist Lothringen (ca. 95 400 Auspendler); dahinter folgen Rheinland-Pfalz (ca. 50 000), Wallonien (ca. 32 700), das Saarland (ca. 23 000) und Luxemburg (575). Betrachtet man die Gesamtzahl der Erwerbstätigen in den einzelnen Teilregionen, so lässt sich feststellen, dass über 8 Prozent aller lothringischen Erwerbstätigen Grenzpendler sind, die außerhalb von Lothringen arbeiten und in eine der anderen Teilregionen pendeln. Unter den saarländischen Erwerbstätigen sind rund 4 Prozent Auspendler, unter den Luxemburgern dagegen nur 0,2 Prozent.
Das beliebteste Zielgebiet, in das die meisten Grenzgänger pendeln, ist mit großem Abstand Luxemburg (132 800 Einpendler); es folgen das Saarland (ca. 42 800), Rheinland-Pfalz (ca. 19 900), Wallonien (ca. 4 800) und Lothringen (1 450).
Aus der Differenz von Einpendlern und Auspendlern ergibt sich das Pendlersaldo. Ist das Pendlersaldo positiv, spricht man von einem Einpendlerüberschuss (bzw. Pendlerüberschuss), das heißt, dass mehr Pendler in die Region kommen als sie verlassen. Umgekehrt spricht man von einem Auspendlerüberschuss, wenn das Pendlersaldo negativ ist; in diesem Fall verlassen mehr Pendler die Region als hineinkommen. Bezogen auf die Großregion hat Luxemburg einen großen Pendlerüberschuss (+132 000), ebenso das Saarland (+20 000). Die drei übrigen Teilregionen haben dagegen ein negatives Pendlersaldo, also einen Auspendlerüberschuss (Lothringen –94 000, Rheinland-Pfalz –30 000, Wallonien –28 000).

Herkunfts- und Zielgebiete der Saarland-Pendler
Wie oben beschrieben, weist das Saarland einen Pendlerüberschuss auf – dementsprechend kommen mehr Berufstätige aus den anderen Teilregionen in das Saarland als nach außen strömen. Die Einpendler stammen aus den benachbarten Regionen Rheinland-Pfalz (ca. 23 500), Lothringen (ca. 19 200) und Luxemburg (65). Diese Teilregionen sind umgekehrt auch die Zielgebiete der saarländischen Auspendler; sie pendeln vor allem nach Rheinland-Pfalz (ca. 14 800); es folgen Luxemburg (7 300 Auspendler) und Lothringen (1 000). (Alle Zahlen im Text jeweils Stand 2010)
S. Lemke



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