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Saarschleife - physisch

aus 978-3-14-100273-7 auf Seite 7 Abb. 4
Diercke Karte Saarschleife - physisch

 
Saarschleife - physisch

Die Saarschleife (auch als „Große Saarschleife bei Mettlach“ bezeichnet) ist eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten und gleichzeitig Wahrzeichen des Saarlandes. Geographisch gesehen handelt es sich um ein Durchbruchtal der Saar, die sich in das Gebirgsgestein (Taunusquarzit) tief eingeschnitten hat.

Lage
Die Saarschleife liegt im Gemeindegebiet Mettlach im Nordwesten des Saarlandes; die Grenze zu Rheinland-Pfalz ist nur wenige Kilometer nördlich entfernt (vgl. physische Karte S. 14, Gradfeld B 2).
Die Schleife selbst beginnt kurz hinter der Ortschaft Merzig-Besseringen (außerhalb des Kartenausschnitts) und endet bei Mettlach. Während Besseringen und Mettlach nur rund zwei Kilometer voneinander entfernt liegen, windet sich die Saar in einem großen Bogen von fast zehn Kilometern Länge. Direkt an der Schleife und innerhalb des Kartenausschnitts befindet sich Keuchingen, ein Ortsteil von Mettlach.

Die Saarschleife – Wahrzeichen und Naturdenkmal
Als Wahrzeichen und Naturdenkmal lockt die Saarschleife zahlreiche Besucher an. Aufgrund ihrer Lage inmitten einer reizvollen Mittelgebirgslandschaft mit ausgedehnten Buchenwäldern kommen besonders Naturliebhaber und Erholungssuchende auf ihre Kosten. Die Saarschleife ist Teil des Naturparks Saar-Hunsrück (vgl. Karte 22.1 „Tourismus und Naturschutz“); zudem sind viele Flächen der näheren Umgebung als Natur- oder Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen (hierzu zählt z. B. das Naturschutzgebiet „Steinbachtal westlich Saarschleife“).
Die Saarschleife lässt sich bequem von einem der Ausflugsschiffe, aber auch gut zu Fuß oder mit dem Fahrrad erkunden. So verlaufen an beiden Ufern der Saar jeweils ein durchgehender Wander- und Radweg. Von Steinbach aus (in der Karte nicht eingezeichnet) verkehrt zudem die Fähre „Welles“, die Wanderer und Radfahrer zum anderen Ufer befördert; es ist zugleich die einzige Fähre, die auf der Saar heute noch in Betrieb ist.

Sehenswürdigkeiten und Einrichtungen in der Umgebung
Besonders beliebt ist die Cloef – ein felsiger Aussichtspunkt in 180 Metern Höhe, der im Scheitelbereich der Schleife liegt und einen beeindruckenden Ausblick bietet (die Perspektive ist vergleichbar mit der Aufnahme des Schrägluftbildes 7.2). Die Clouf und das Ufer der Saarschleife dienten immer wieder als Treffpunkt und Fotokulisse wichtiger Politiker – darunter Präsidenten und Regierungschefs wie Konrad Adenauer, Gerhard Schröder, Jacques Chirac und Angela Merkel.
Auf dem bewaldeten Bergrücken innerhalb der Saarschleife steht die Burgruine Montclair (siehe auch Foto S. 22 unten). Die Burganlage – auch als „Wächterin der Saarschleife“ bezeichnet – stammte ursprünglich aus dem 12. Jahrhundert, wurde aber im 15. Jahrhundert zerstört. In Teilen ist die Burg jedoch wieder aufgebaut worden und heute für Besucher zugänglich. Von den mächtigen Wehrtürmen hat man einen guten Ausblick in das Saartal.
Zu besichtigen ist auch die Staustufe Mettlach bei Keuchingen, die der Passage von Güterschiffen, aber auch von Fahrgast- und Sportschiffen dient. Das gesamte Bauwerk besteht aus zwei Schleusen, einem Wehr, einem Wasserkraftwerk und einer Fischschleuse.
Im oberen linken Kartenrand liegt eine Kurklinik, die zum Luftkurort Mettlach-Orscholz gehört (vgl. Karte S. 14). Das Gesundheits-Zentrum Saarschleife, wie die Kurklinik offiziell heißt, eröffnete im Jahr 1993 und hat sich u. a. auf die Behandlung und Rehabilitation von rheumatischen und orthopädischen Erkrankungen spezialisiert.
S. Lemke

M3: Vom Bild zur physischen Karte

Darstellung der Landhöhen
Das Schrägluftbild (7.2) zeigt die Saarschleife, in der sich die Saar eindrucksvoll durch das umgebende Gebirge schlängelt. Um die Höhenunterschiede des Reliefs auch in einer physischen Karte sichtbar zu machen, werden Berge, Senken und Täler mithilfe von Höhenlinien, farbigen Höhenschichten, einzelnen Höhenangaben und einer Schummerung dargestellt.
Ein Berg wird zunächst als dreidimensionales Blockbild dargestellt, auf dem Höhenlinien und Höhenschichten eingezeichnet werden (vgl. 7.1 oben). Höhenlinien sind gedachte Linien, die Punkte in gleicher Höhenlage miteinander verbinden. Zwischen den Höhenlinien werden die einzelnen Höhenschichten in unterschiedlichen Farben eingefärbt.
Anschließend erhält der Berg die Schummerung (vgl. 7.1 zweite Abbildung). Als Schummerung (oder Schattendarstellung) bezeichnet man die Erzeugung von Schattierungen an Erhebungen, z. B. Berghängen, damit diese räumlicher (plastischer) wirken.
Werden diese beiden Blockbilder des Berges miteinander kombiniert, erhält der Kartograph eine dreidimensionale Darstellung des Berges mit Höhenlinien, Höhenschichten und Schummerung (vgl. 7.1 dritte Abbildung). Die höchsten Punkte einer Region werden zudem durch genaue Höhenangaben markiert. Die Geländehöhen lassen sich in der späteren Karte durch die farbigen Höhenschichten eindeutig zuordnen.
Für die Darstellung des Berges in der Karte wird die Blockbild-Darstellung schließlich verebnet (vgl. 7.1 unten). Durch die Verwendung von Höhenlinien und Höhenschichten sind die Höhe und Steilheit des Berges weiterhin erkennbar. Folgen viele schmale Höhenschichten aufeinander, ist der Berg (oder auch eine Küste) sehr steil. Sind die einzelnen Höhenschichten jedoch sehr breit, steigt die Höhe nur sanft an, das Relief ist eher flach.

Die physische Karte
Durch die eingezeichneten Höhenlinien, Höhenschichten, die Schummerung und einzelne Höhenangaben sind die Höhenunterschiede der Landschaft sehr plastisch und dadurch gut erkennbar. Zur Erklärung der Landhöhen dient meistens das Blockbild in der Legende der Karte. In der Regel werden geringe Höhen zwischen 0 und 200 Metern in Grüntönen dargestellt. Ab einer Höhe von 200 Metern erscheinen Landschaften und Berge in Brauntönen von Ocker bis Dunkelbraun. Je höher eine Landschaft oder ein Berg liegen, desto dunkler ist der Braunton in der Karte.
Um eine vollständige physische Karte von einer Region zu erstellen, werden neben den Landhöhen auch Verkehrswege, Gewässer und Siedlungsflächen berücksichtigt. Hierzu dienen auch Senkrechtluftbilder (7.3). Zwar kann nicht jede Einzelheit der Landschaft in der Karte aufgenommen werden. Auch ist die Bodenbedeckung (z. B. Wald und Wiesen) nicht Bestandteil einer physischen Karte. Dennoch finden sich wichtige Inhalte aus dem Luftbild in der physischen Karte (7.4) wieder, etwa die Burgruine Montclair (im Senkrechtluftbild allerdings nur schwer zu erkennen).
M. Schneider, S. Lemke



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