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Saarlouis - Straßenkarte

aus 978-3-14-100273-7 auf Seite 9 Abb. 4
Diercke Karte Saarlouis - Straßenkarte

 
Saarlouis - Straßenkarte

M4: Den Maßstab verstehen

Abbildungen zeigen die Wirklichkeit oft wesentlich kleiner oder auch größer, als sie in der Realität sind. Der Betrachter eines Luftbildes, das ein Haus zeigt, hat eine ungefähre Vorstellung von der tatsächlichen Größe des fotografierten Gebäudes. Schwerer gestaltet es sich einzuschätzen, wie groß ein auf einer Karte abgebildeter Raum in der Wirklichkeit ist. Besonders bei unbekannten Regionen lässt sich nur schwer abschätzen, wie groß z. B. ein Ort tatsächlich ist oder wie weit zwei Punkte voneinander entfernt liegen. Um dieses Problem zu lösen, gibt es den Maßstab. Im geographischen Sinne bezeichnet der Maßstab Größenverhältnisse auf der Karte im Vergleich zur Wirklichkeit.
Wenn der Maßstab 1:1 ist, entspricht das dem Abbild der Wirklichkeit. Ein Weg ist dann auf der Karte genauso lang wie in der Natur. Ist der Maßstab 2:1, dann ist das Abbild größer als in der wirklichen Welt. Bei einem Verhältnis von 1:2 wird die Wirklichkeit verkleinert abgebildet.

Der Maßstab eines Stadtplanes
Ein geographischer Ausschnitt eines Raumes kann mithilfe des Maßstabs im richtigen Größenverhältnis verkleinert werden. Möchte man beispielsweise einen Stadtplan erstellen, kann nicht der Maßstab 1:1 gewählt werden. Der Plan wäre sonst genauso groß wie die Stadt. Der Stadtplan von Saarlouis (8.2) hat den Maßstab 1:10 000. 1 cm der Karte bildet somit 10 000 cm der Wirklichkeit ab, also eine Strecke von 100 m.

Der Zusammenhang von Maßstabsebene und Darstellungsform
Je kleiner der Maßstab ist, desto kleiner und abstrakter ist die Darstellung. Auf dem Luftbild bdquo;Saarlouis – Großer Markt“ (8.1) mit dem Maßstab 1:2 500 sind beispielsweise einzelne Gebäude, Bäume und sogar Autos zu erkennen. Auf dem Stadtplan von Saarlouis (8.2) mit dem Maßstab 1:10 000 tauchen nur noch die Grundrisse wichtiger Gebäude und Einrichtungen wie Rathaus, Post, Krankenhäuser und Schulen auf. Dafür deckt der Stadtplan einen größeren Raumausschnitt ab. Im Vergleich zum Luftbild sind in der Karte auch Beschriftungen zur Orientierung enthalten.
In der topographischen Karte von Saarlouis (9.3) mit dem Maßstab 1:50 000 fehlen viele Detail-Informationen. Kirchen sind etwa nur als Symbole (Kreuz auf einem Kreis) eingezeichnet und es fehlen die Straßennamen. Dafür zeigt die topographische Karte einen noch größeren Raumausschnitt in der Übersicht sowie Geländehöhen (Höhenpunkte). Karten mit einem kleinen Maßstab enthalten also oft weniger Einzelheiten, ermöglichen jedoch die Darstellung größerer Raumausschnitte. Ein kleinerer Maßstab ist auch bei Straßenkarten (vgl. 9.4) von Vorteil, wenn es darum geht, längere Routen zu planen und größere Entfernungen abzuschätzen. Hier kommt es vor allem auf die Abbildung des Straßennetzes an; einzelne Gebäudeumrisse etwa spielen in diesen Maßstäben keine Rolle.
Vergleicht man Atlaskarten von Städten mit denen von Ländern, Kontinenten oder der ganzen Erde, so wird deutlich, dass der Maßstab bei diesen Karten immer kleiner wird. Je größer die Maßstabszahl ist, desto kleiner ist der Maßstab. Während ein Stadtplan beispielsweise den Maßstab 1:20 000 hat (ein Zentimeter auf der Karte entspricht 200 m in der Wirklichkeit), haben Weltkarten oft den Maßstab 1: 90 000 000 (ein Zentimeter auf der Karte entspricht 900 km in der Wirklichkeit).
A. Laubitz-Bertram, S. Lemke

M5: Mit dem Maßstab arbeiten

Beim Lesen von Karten ist der Maßstab ein wichtiges Hilfsmittel. Er gibt Auskunft über das Größenverhältnis zwischen der Abbildung und der Wirklichkeit. Der Maßstab wird beispielsweise benötigt, um eine Fläche zu berechnen, Strecken zu messen, eine Route zu planen oder um Entfernungen zu vergleichen.
Bei einem Maßstab von 1:100 000 entspricht 1 cm auf der Karte 100 000 cm in der Natur. Maßstabszahlen sind immer in der Einheit Zentimeter angegeben. Um die Zahl zu vereinfachen, kann sie in eine andere Einheit umgerechnet werden. Vor allem bei großen Maßstabzahlen ist es sinnvoll, die Werte von Zentimetern auf Meter oder gar Kilometer umzurechnen. 100 000 cm entsprechen beispielsweise 1 000 m oder 1 km.

Mit dem Maßstab Flächen berechnen
Die Vorgehensweise zur Berechnung einer rechteckigen Fläche ist folgende: Zuerst werden die Seiten der dargestellten Fläche (zum Beispiel die Grundfläche des Großen Marktes in Saarlouis) mit dem Lineal gemessen. Die ermittelten Millimeter werden dann jeweils mit der Maßstabszahl (z. B. 2 500) multipliziert. So erhält man die tatsächlichen Seitenlängen der Fläche. Auch hier ist es sinnvoll, das Ergebnis von Millimetern in größere Einheiten (z. B. Meter) umzurechnen. Die Flächengröße wird berechnet, indem die breite und die schmale Seite der Fläche miteinander multipliziert werden.

Mit dem Maßstab Strecken messen
Der Maßstab wird auch genutzt um Strecken zu messen. Mit einer gemessenen Vergleichsstrecke kann zum Beispiel die Größe der Innenstadt von Saarlouis abgeschätzt werden.

Mit dem Maßstab Routen planen
Oft kommt der Maßstab bei einer Routenplanung zum Einsatz. Mithilfe des Maßstabs kann etwa ausgerechnet werden, wie lang die Strecke einer geplanten Fahrradtour ist. Da die Straßen meist nicht gerade verlaufen, sondern auch Kurven enthalten, teilt man die Strecke in viele kleine gerade Teilstrecken auf. Für jede Strecke wird mit dem Lineal abgemessen, wie lang diese auf der Karte ist. Die einzelnen Längen der Teilstrecken werden dann addiert und mit dem Maßstab multipliziert. Um das Ergebnis zu vereinfachen, sollte es wieder in Kilometer umgerechnet werden.

Mit dem Maßstab Entfernungen vergleichen
Mit dem Maßstab lassen sich auch Entfernungen vergleichen. Viele Karten (besonders Straßenkarten) enthalten Angaben darüber, wie lang bestimmte Abschnitte auf einer Strecke sind. Diese Abschnitte sind häufig mit Signaturen in Form einer „Stecknadel“ markiert (siehe Karte 9.4 „Saarlouis – Straßenkarte“). Soll eine solche Strecke mit der Länge der Luftlinie verglichen werden, braucht man den Maßstab. Die Länge der Strecke (in diesem Beispiel die Strecke von Saarwellingen bis zur deutsch-französischen Grenze bei Ittersdorf) wird berechnet, indem man die Kilometerangaben zwischen den auf der Karte eingezeichneten „Stecknadeln“ addiert. Um die Luftlinie zu berechnen, nutzt man den Maßstab. Dazu wird zunächst die Länge einer entsprechenden Strecke auf der Karte (z. B. zwischen zwei Orten) mithilfe eines Lineals gemessen. Den gemessenen Wert multipliziert man mit dem Maßstab und erhält die tatsächliche Luftlinienstrecke.
Insgesamt trägt der Maßstab dazu bei, dass geplante Strecken nicht zu lang werden oder man abschätzen kann, wie viel Zeit man für eine Fahrstrecke einplanen muss.
A. Laubitz-Bertram, S. Lemke



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